Zahnspange sinnvoll? bitte um hilfe

Dieses Thema im Forum "Allgemeines Forum" wurde erstellt von Minka, 9 Mai 2017.

  1. Minka

    Minka New Member

    Hallo liebes Forum,
    Ich habe ein kleines Problem und erhoffe mir hier ein paar Ratschläge , die mir meine Situation erleichtern.

    Vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich am 7er im Unterkiefer eine Wurzelbehandlung erhalten, welche ständig in 3 Monatszyklen Probleme bereitet hat. Vor 2 Monaten fing es dann wieder an , es bildete sich an der Wurzel eine ordentliche Entzündung, welche unvorstellbare Schmerzen mit sich brachte. Noch am selben Tag an dem ich den Zahnarzt aufsuchte , sollte ich auch "operiert" werden, denn bei der Wurzelbehandlung füllte mein Zahnarzt die Wurzelkanäle deutlich zu weit aus , sodass das Füllmaterial am Kieferknochen andockte.
    Der Kieferchirurg der die Wurzelspitze dann revisierte , war total unemphatisch. Aufgrund der dicken Entzündung halfen nämlich 7lokale Anästhesien nicht aus um den Problemzahn zu betäuben. Das war ihm leider egal, also fing er an aufzuschneiden und argumentierte mit :"Das kann gar nicht weh tun nach all den Spritzen, das muss jetzt betäubt sein". Vor schmerzen verlor ich dann fast das Bewusstsein und wurde dann von ihm sediert , damit die Behandlung fortgesetzt werden konnte.

    Seit dem Eingriff habe ich eine walnuss-grosse schnerzende Verhärtung am Unterkiefer, die laut Kieferchirurg ein gewöhnliches postoperatives Hämatom sei , welches spätestens nach zwei Wochen verschwunden sein würde. Ich habe den Arzt nun vor einer Woche erneut aufgesucht da die Verhärtung auch nach fast 2 Monaten deutlich spürbar und schmerzhaft sei. Er eröffnete lokal das Zahnfleisch um einer erneuten Entzündung freien Weg zu machen und wieder half die Spritze nicht. Er glaubte mir wohl nicht und fing an zu schneiden. Nachdem ich dann vor Schmerzen anfangen musste mit meinen Tränen zu kämpfen und den Lden klein gebrüllt habe quasi, hatte er anscheinend die Schn**** voll auf mich und machte mich ziemlich respektlos nieder.
    "Ich kann mir schon vorstellen dass sie schmerzen haben, aber so wie sie sich hier präsentieren, übertreiben sie ja völlig. Das kann nun aber wirklich nicht sein. Reissen sie sich mal zusammen "
    Im anschluss meinte er dann wieder mit einem strahlen im Gesicht , der Zahn hat bereits eine sehr schlechte Struktur , der wird ihnen immer wieder Schmerzen bereiten, am besten ist es ihn zu entfernen. Mschen sie sich dafuer einen Termin, dann gibts ein schickes Implantat und alles wird wunderbar. Nach all den Prozeduren unf meiner schlechten Wundheilung wollte ich das aber nicht und fragte nach einer zweiten Möglichkeit, die Lücke ohne Operation zu schließen. Er meinte nun es gibt auch die Möglichkeit den Weisheitszahn (also den Zahn direkt dahinter) nach vorne zu ziehen, sodass ich 1 1/2 Jahre eine feste Spange tragen solle. Aber da das laut Arzt viel zu teuer ist hat er die Wahl für mich getroffen und meinte ganz dreist: Mit dem Ausbildungsgehalt und ein bisschen -bittebitte- bei Mama haben sie das auch schnell finanziert."
    Ich möchte auf keinen Fall das Implantat, ich würde durch die Operationen und die einhergehenden Krankenscheine meine Ausbildung erheblich gefährden. Bzw. Müsste ich unter Umständen ein halbes Jahr hinten dranhängen.


    Leider arbeite ich im 3-Schichtsystem inklusive Wochenenden, es ist mir also erstmals nicht möglich mich bei einem anderen Kieferchirurgen vorzustellen.

    Wisst ihr ob es tatsächlich möglich ist , den Weissheitszahn in die vorige Zahnlücke zu ziehen? Wenn ja , wie stehen die Chancen in etwa , dass die Prozedur "1 1/2 Jahre Zahnspange" auch Erfolg mit dich bringen ?

    Ich hoffe jemand konnte sich durch diesen Riesentext durchkämpfen und mir mehr erzählen als der Arzt der mich immer suoer schnell abwimmelt.

    Mfg, Minka
     
  2. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo Minka,

    kein alltägliches Problem, aber ich versuche trotzdem mal Dir einen Tipp zu geben bzw. zu kommentieren. Zunächst ein schwacher Trost, daß Du nicht ganz alleine bist. Ich kann es gut nachvollziehen. Ich hatte leider auch schon einmal das Vergnügen einer nicht wirkenden Betäubung bei einer Wurzrlbehandlung. Zum Glück war mein Zahnarzt da sehr einfühlsam und verständnisvoll. Was das angeht, würde ich mich an Deiner Stelle nach einem neuen Zahnarzt umsehen. Zudem macht in Deinem Fall eine Zweitmeinung Sinn, vielleicht auch zusätzlich von einem KFO.

    Ob es Sinn macht, weiter zu versuchen, den 7er zu retten, kann ich schlecht einschätzen, aber es scheint mir fast so. Der Zahnerhalt hat immer erste Priorität, aber manchmal ist es dann nicht erfolgreich und man sollte die Notbremse ziehen, wenn die Entzündung nicht in den Griff zu bekommen ist. Zumal dadurch auch der Knochen massiv geschädigt wird.

    Es geht bei Dir folglich um eine ideale Lückenversorgung. Da gibt es immer mehrere Varianten. Die schlechteste und nicht aufgeführte wäre eine Brücke. Sie schließt zwar die Lücke, aber die angrenzenden Zähne müssten für die Kronen stark beschliffen werden. Keine gute Option also. Blieben die von Dir genannten. Eine Zahnspangen wäre denkbar, allerdings ist nicht sicher gesagt, ob es funktioniert und wie lange es dauert. Hattest Du schon mal eine Spange bzw. wäre ohnehin Behandlungsbedarf bei Dir, so dass man das gleich kombinieren könnte? Ob es möglich ist, nur seitlich zu behandeln, müsste ein KFO beurteilen, aber ganz billig wird das sicher nicht und dürfte alles in Allem im Bereich der Kosten eines Implantats liegen, wenn nicht sogar darüber. Bei der Spange zahlst Du alles selber, beim Implantat bekommst Du einen sehr geringen Zuschuss zur späteren Krone oben drauf. Sowohl Implantat, als auch die Spange setzen natürlich eine vollständige abgeheilte Entzündung voraus. Hier könnte auch der Haken liegen. Ist der Knochen schon angegriffen/abgebaut, könnte es mit der Spange Probleme geben. Für ein Implantat müsse man dann im schlimmsten Fall den Knochen erst aufbauen.
    Das Implantat wird vermutlich die beste und unkomplizierteste Lösung sein. Du wirst dadurch auch nicht länger ausfallen. Die ganze Prozedur erfolgt beim Kieferchirurgen oder beim Zahnarzt. Ggf. bist Du einen oder zwei Tage krank geschrieben bzw. darfst Dich ein paar Tage nicht anstrengen. Mehr nicht. Zudem geht das ja auch nicht so schnell bzw. muss nicht sofort gemacht werden. Du könntest Dir z.B. den Zahn ziehen lassen und dann erstmal warten, bis alles gut verheilt ist. Bis zur Implantatversorgung könnte man einen Lückenhalter einkleben, damit die Lücke für das Implantat offen bleibt. Lässt man den weg, wird der Weisheitszahn vermutlich unkontrolliert in die Lücke kippen.

    Übereil es nicht, hol Dir eine zweite Meinung eines Zahnarztes, frag ggf. bringt einem KFO nach und sich Dir auf jeden Fall einen anderen Arzt. Das, was Du beschreibst, geht gar nicht. Wenn eine Betäubung nicht wirkt, muss man andere Möglichkeiten prüfen, auf jeden Fall aber auf den Patienten eingehen.

    Gruß

    joda
     
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  3. Minka

    Minka New Member

    Vielen Dank fuer deine so ausführliche Antwort ,

    Also was den Zahnarzt angeht bzw. Den Kieferorthopäden, da stimm ich als betroffene absolut mit dir ein. Den werde ich definitiv wechseln, empathie wird nun mal nicht jedem in die wiege gelegt und dass schmerzen individuell sind und somit bei dem einen auch stärker sein können ist eben unabdingbar.
    Ich denke bei meinem Problem kann auch tatsächlich nur der Fachmann genaueres zu sagen, dafuer fehlen zu viele infos zur vorgeschichte. Jedenfalls bin ich dir sehr dankbar , dass du mich beruhigen konntest. Ich wurde so unter druck gesetzt dass alles schnell gehen muss , dass ich eine zweitmeinung gar nicht abwarten konnte. Sind eben so viele Fragen offen aber spätestens wenn ich einen zweiten arzt aufsuche wird dieses thema ja aufgefrischt also muss ich mich einfach gedulden.

    Einen schönen abend wünsche ich noch :)!
     

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