Mehrkosten feste Zahnspange

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von sonnenschein24, 22 Januar 2024.

  1. sonnenschein24

    sonnenschein24 New Member

    Hallo,

    unsere große soll in Kürze ihre feste Zahnspange bekommen. Nun hatten wir das Aufklärungsgespräch. Uns wurden verschiedene Arten der festen Spange gezeigt und die Mehrkosten genannt. Dabei hat es uns regelrecht die Sprache verschlagen.

    Zur Auswahl stehen u.a. das Kassenmodell sowie die nickelfreien Brackets mit superelastischen Bögen.
    Die nickelfreien wären 20 Stück + 4 Tubes. Das soll rund 1200 EUR Eigenleistung sein. Die Kassenleistung wären die normalen Standardbrackets, jedoch würden dann Bänder ab dem vierten Zahn bis hinten zum sechsten kommen, oben und unten und beide Seiten. Als wir fragten, ob es auch möglich sei, nur die Backenzähne (6er) zu bebändern und notfalls die zwei Zähne davor gegen Aufpreis mit den Standard-Brackets auszustatten wurde uns nur gesagt, das wird in der Praxis nicht angeboten, entweder das Kassenmodell mit 12 Bändern und 12 Brackets, oder die Variante mit den Mehrkosten von 1200 EUR.

    Wir finden das ist doch irgendwie reine Abzocke. Wir kennen es von Bekannten, da haben die Kids beim Standard-Kassenmodell 20 Brackets und 4 Bänder.

    Was können wir jetzt tun? Sie ist ja bereits seit einiger Zeit mit der losen Spange dort in Behandlung und die wurde ja von der Krankenkasse übernommen. Wechseln wird wohl nicht möglich sein. Aber dem Kind soviele Bänder im Mund antun ist ja auch nicht sehr nett. Nur 1200 EUR hinlegen plus noch 350EUR für die Versiegelung, dass muss man erstmal stemmen können.

    Aber wir dürfen ja in Raten zahlen, war ja noch der Kommentar. Das ganze Gespräch kam uns wie ein reines Verkaufsgespräch vor.

    Würden uns über eure Meinungen und Ideen freuen.

    Danke und Grüße
    Die Eltern vom Sonnenschein
     
  2. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo @sonnenschein24

    willkommen hier im Forum.

    Du hast es wohl am Schluss gut zusammengefasst - Verkaufsgespräch.
    Leider sind manchmal KFOs eher Verkäufer als Ärzte hat man das Gefühl.:(

    Klar sind KFOs auch Unternehmer und wollen Geld verdienen. Das ist auch absolut OK.
    Wenn es allerdings zu solchen seltsamen Auswüchsen/Aussagen wie hier kommt fragt man sich ernsthaft was das noch mit seriöser Ärzte-Arbeit zu tun hat....

    wir alle hier sind keine Ärzte und auch keine Fachkräfte. Wir sind alles Laien mit erweitertem Hintergrund und oftmals eigenen Erfahrungen/Behandlungen.
    Zudem ist es schwer individuelle Aussagen zu machen, da wir ja nicht alle Infos haben.
    In deinem Fall kann man aber durchaus einige Aussagen treffen.

    Zum einen sind KFO-Behandlungen immer eine teure Angelegenheit! Da gibt es zwar unterschiede in welcher Region du lebst, aber es ist und bleibt teuer!

    Zu den Zusatzleistungen:
    Generell versuchen die Praxen natürlich (teure) Zusatzleistungen an den Mann/Frau/Eltern zu adressieren. Welche davon sinnvoll sind müsst ihr aber selbst entscheiden.
    Wenn eure Tochter eine gute Zahnpflege hat und keine Probleme bisher mit den Zähnen ist es fraglich wieso eine Umfeldversiegelung gemacht werden sollte.
    Das könnt aber nur ihr selbst entscheiden. Wenn eure Tochter zweimal gründlich Zähne putzt passiert da nichts....
    Falls sie aber bereits Probleme mit Karies hatte und eher anfällig macht das vielleicht dann schon sinn.
    Ist eure Tochter allergisch auf Nickel? Gibt es sonstige Allergieprobleme? Die allermeisten Kids kommen mit den Standardbrackets sehr gut zurecht....

    Der Oberhammer in eurem Fall ist allerdings die scheinbar generelle Aussage zu Bändern - und hier endet dann auch der graubereich des Verkaufes zu einer unseriösen Abschreckungsmaßnahme!
    Generell mehr zu bebändern als den hintersten Molaren hört sich für mich nach totalem Quatsch an. Es gibt wohl Ärzte die argumentiern damit, dass ohne Bänder die Gefahr von abgehenden BRackets zu groß ist und bebändern darum den hintersten Backenzhan grundsätzlich.
    Viele verzichten aber mittlerweile auch komplett auf die Bänder, da die Klebematerialien und Techniken mittlerweile so gut sind, dass auf dem letzten Zahn einfach ein Röhrchen geklebt wird, ganz ohne Band.
    Bänder werden eigentlich benötigt, wenn stärkere Kräfte wirken sollen/ die Gefahr besteht, dass die Brackets nicht halten könnten oder als Befestigungspunkte für weitere Geräte.
    Wieso sollte das auch einen Unterschied machen ob die Brackets kleiner, nickelfrei oder selbstligierend sind ob Bänder benötigt werden oder nicht?
    Es wirkt auf mich so als wolle man die Standardvariante madig machen als möglichst schlecht und grausam.....

    Ich würde hier um Aufklärung bitten und den Arzt auffordern euch das mal zu erklären wofür er die Bänder im einen Fall benötigt und im anderen nicht....
    Vielleicht gibt es ja medizinische Gründe?
    Das ganze am Besten schriftlich (einfach eine Mail an die Praxis, das erspart euch eine schlechte Situation - Er ist nämlich der Profi, da tut ihr euch immer schwerer im direkten Dialog)
    Ich denke hier werdet ihr schnell merken, dass ihr keine passende Antwort bekommt - mich würde sie sehr interessieren welche Gründe hier aufgeführt werden.

    Weiterhin noch ein paar Anmerkungen:

    - Ihr seid Kunde/Patient und der Arzt Leistungserbringer....nie vergessen! Ihr entscheidet wie die Behandlung abläuft am Ende. Ihr seid keine Bittsteller!
    - Ein Arztwechsel ist selbstverständlich in Deutschland auch während der Behandlung möglich. Wenn ihr davor nicht scheut wäre das, was du beschrieben hast, für mich persönlich auch ein triftiger Grund genau dies zu tun.
    Bei mir endet nämlich hier das Vertrauen und das ist eine notwendige Voraussetzung für eine gute Behandlung - aber auch das kann ich kaum beurteilen, wie sich das für euch darstellt. (wo ist der nächste KFO für euch etc.)
    - Mit dem Kassenmodel einer Zahnspange erreicht man das gleiche gute Ergebnis wie mit allen anderen Brackets, egal ob selbstligierend, Keramik, Metall ...das hat etwas mit dem handwerklichen zu tun und nicht mit dem Material!
    Manches macht es dem Behandler vielleicht einfacher, manches ist für den Patienten angenehmer, aber am Schluss können alle Systeme das gleiche Endergebnis erreichen!

    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Falls du noch Fragen hast - gerne!
    Euch eine hoffentlich gute Behandlung eurer Tochter.
    Würde mich freuen wenn du berichtest wie das Ganze ausgegangen ist oder weitergeht!

    Grüße
    Chris
     
  3. wolfram

    wolfram Active Member

    servus sonnenschein24


    auch von meiner seite, ein herzliches willkommen bei uns im forum. :)
    verschiedenes brachte bereits @Chris78 zur sprache und bin ganz bei ihm,
    diese unsägliche causa die euch euer KFO liefert, zu verurteilen.
    solch ein gebaren wirkt suspekt und unseriös.

    pikant:
    die nickelfreien brackets sind meist (etwas) teurer wie die kassenvariante.
    hiervon sollen es 20stk. sein plus 4 tubes (röhrchen).
    bei der kassenvariante sollen es hingegen 12 brackets plus 12 bondings sein.
    mal im ernst: so gewaltig ist der unterschied von den standards zu den nickel-
    freien nicht, dass sich damit die ganzen 12 bondings begründen/rechtfertigen
    ließen.

    wissenswertes:
    bondings (bänder) bergen das risiko, können sie sich unbemerkt lockern.
    erst bemerkt man es nicht, bis sich die haftmasse/zahnzement soweit
    verabschiedet hat, sodass das teils richtig wackelt am zahn. zu diesem
    zeitpunkt jedoch, war es meist schon wochenlang locker. während diesem
    zeitraum nisten sich mit jedem garant schädliche bakterien ein, zwischen
    dem band und dem zahn. dass der zahn dabei schaden nehmen kann, ist
    selbstredend.
    daher ist es empfehlenswert, sofern möglich, auf bondings zu verzichten,
    wie auch @chris schon ausführte.
    ergänzend hierzu: tubes verschiedener sorten mit einem oder mehrer slots,
    weisen zwischenzeitlich reichlich große basisflächen auf, bei den zahn-
    zementen gibt es hinsichtlich deren haftkraft reichlich auswahl, sodass auf
    jeden fall eine ordentliche versorgung möglich sein kann.
    allerdings vorausgesetzt, erweist sich die zahnstellungssituation bei deiner
    tochter, entsprechend unkompliziert. andernfalls wäre die verwendung von
    bondings nicht verkehrt bzw. sinnvoll. über die zahl die zum einsatz kommen
    soll, sollte man sich ebenfalls gedanken machen.
    es gilt immer der grundsatz, „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“.
    diesem grundsatz leistete euer KFO ganz offensichtlich nicht folge.

    brackets:
    es würde mich echt mal interessieren, was sich euer KFO da zusammen-
    fantasiert!
    − brackets gibt es sowohl in ganzen sets, wenn man sie in größerer menge
    bestellt, so immer auf vorrat vorhanden sind.
    − weiters lassen sich brackets auch in mengen von „1 fall“, bzw. bspw. „5 fall“
    bestellen. hierbei kann die zahl der brackets je nach hersteller, minimal variieren.
    − sehr viele hersteller, sowohl große wie bspw. @dentaurum, mittlere wie bspw.
    @smile-dental, oder auch neue wie bspw. KPM-ortho, bieten brackets, tubes,
    bondings etc., einzeln an.
    auch vor diesem hintergrund kann nicht nachvollzogen werden, weshalb es bei
    den standards, 12/12 sein sollen.

    zahnstellungsituation bei deiner tochter:
    möchtest du uns vllt. ein bisschen berichten, wie wir uns diese vorstellen können?
    das wäre ggfs. hilfreich.

    mundhygiene:
    diese ist ganz klar enorm wichtig.
    bzw. grundsätzlich sollte vor der installation einer multibracketapparatur (MBA),
    eine PZR vorgenommen werden, um sicherzustellen, sind nirgendwo schlechte
    bakterien herum. bewusst formuliere ich mit „schlechten“ bakterien, die im mund-
    raum kein wohnrecht haben, weil es auch „gute bakterien“ gibt, die im mundraum
    durchaus sinn machen und wichtig sind und folglich auch dort wohnen dürfen. ;-))
    wenn man ganz auf nummer sicher gehen möchte, bleibt vorallem die gingiva
    (zahnfleisch) stets gesund und fit, wie auch die beißerles, empfiehlt es sich bei der
    zahnpasta, seine beißerles ab und an bspw. mit „meridol parodont expert“ zu ver-
    wöhnen.
    gleichermaßen empfehlenswert sind auch mundspülungen von „listerine“. diese
    bieten eine gute auswahl hochwirksamer produkte, sowohl für jeden tag, tagsüber,
    oder auch für die nacht vor dem schlafen gehen.

    versiegelung (@zahnumfeld):
    ist diese wirklich notwendig? gab/gibt es hierzu 'ne solide begründung?
    wie gestaltet sich denn die zahngesundheit bzw. zustand der mundflora bei deiner
    tochter?
    wenn nicht unbedingt notwendig, dann könnt ihr euch die versiegelung sparen,
    bzw. möchte ich hierbei auch an @chris’s aussage anknüpfen, könnt ihr euch solch
    einen suspekten KFO sparen und sucht euch lieber eine andere praxis, in welcher
    ihr vom ersten moment an ein tolles bauchgefühl habt.
    schau, in eurer position, habe ich vollstes verständnis für euch und eure ganzen frage-
    zeichen. ob das noch wirklich eine gute kfo-behandlung werden könnte, dürfte wahr-
    scheinlich mehr wie fraglich sein, da ihr diesem KFO offensichtlich wenig vertrauen
    schenkt, versändlicherweise.
    findet ihr allerdings eine gute, tolle praxis, wird sich das für deine tochter und ihren
    erfolg zu einer schönen zahnstellung, sowie für euch als eltern, ewig lohnen.
    daher wie gesagt, sucht euch lieber eine andere praxis.
    und wie @chris auch schon sagte, ihr seid auftraggeber, der KFO ist der auftragneh-
    mer, weshalb es auf jeden fall an euch liegt, zu bestimmen, was wie werden soll oder
    auch nicht.

    übriges:
    gibt es bei deiner tochter evt. sonst noch was spezielles, was wissenwert wäre?
    vllt. allergische reaktionen gegen materialien? höhere schmerzempfindlichkeit?
    leicht reizbare mund-/wangenschleimhäute? etc.

    der @chris hat schon viel und wichtiges gesagt, was euch auf eurem weg sicher
    auch nützen wird.

    wir würden uns sehr freuen, wieder von dir lesen zu dürfen.


    viele grüße
    wolfram
     

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