Frage - fester Retainer verursacht eine Zahnlücke

Dieses Thema im Forum "Retention" wurde erstellt von Oliver1980, 9 April 2014.

  1. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Hallo, ich hätte eine Frage, da ich ziemlich ratlos bin.

    Als Kind hatte ich eine Zahnspange, leider hat sich im Laufe der Zeit im Oberkiefer (OK) ein Zahn verschoben.
    Damit dieser sich nicht weiterverschiebt, hat mir der Kieferorthopäde zu einem festen Retainer zur Stabilisierung geraten. Sowohl im OK als auch im Unterkiefer (UK).
    Diesen habe ich nun seit ca. 1 Woche. Leider hatte ich auch nach ein paar Tagen ein enormes Zuggefühl auf einen Eckzähnen. Zuätzlich habe ich eine neuentstandene Zahnlücke im OK am Wochenende entdeckt.
    Daraufhin habe ich einen Termin ausgemacht. Den Eckzahn mit dem Zuggefühl hat man mir ausgehängt und ebenso den Zahn, wo die Zahnlücke entstanden ist. Ergo ein Provisorium.
    Man hat mir aufgrund des Abdrucks auch bestätigt, dass diese Zahnlücke vor dem Retainereinsatz nicht vorhanden war.
    Die Zahnlücke ließe sich wohl mit einer Beißschiene wieder schließen.

    Hier meine erste Frage:
    Unklar ist für mich. Ob die Lücke des betroffenen Zahnes durch Zug nach rechts (von mir aus gesehen), durch Zug der Schneidezähne nach links (von mir aus gesehen) oder durch kompletten Druck der vorderen Zähne nach außen hin (von mir aus gesehen) entstanden ist.
    Was für logisch erscheint, ist, dass der Retainer im OK zum Schließen der neuentstandenen Lücke wieder komplett entfernt werden muss. Alles andere wäre ja kontraproduktiv:
    Zahn durch Beißschiene zurückschieben vs. Zahn durch Retainer fest fixiert.
    Sehe ich das so richtig?

    Hier meine 2-te Frage
    Ist es sinnvoll die Retainer/das derzeitige Provisorium komplett entfernen zu lassen, bevor sich noch mehr verschiebt?

    Und wie soll ich hier weiterverfahren?
    Ich habe eine Retainerbehandlung, die genau das Gegenteil als die Zahnfixierung bewirkt.

    Ich danke für Ihre Antworten.
     
  2. joda

    joda Well-Known Member

    Deine erste Frage kann man leider nur durch Deine Beschreibung nicht beantworten. Das kann, wenn überhaupt, nur der KFO auf Basis des realen Befunds.

    Die Frage zwei möchte ich mit einer Gegenfrage beantworten. Was sagt denn Dein KFO dazu? Hat er Dich über diese "Nebenwirkung" vorher aufgeklärt? Wie da am besten weiter zu verfahren ist, kann auch nur er entscheiden. Da aber Zähne immer die Tendenz haben, sich in ihre ursprüngliche Lage zurück zu bewegen und Du nach Deiner KFO-Behandlung offenbar lange keinen Retainer mehr hattest, reicht es ggf. alles zu entfernen und erstmal abzuwarten, ob sich die Lücke wieder von selber schließt. Anschließend könnte dann, auf welche Art auch immer (fest oder lose) wieder retiniert werden. Aber wie gesagt, das muß der Fachmann entscheiden.

    Interessant ist auch die Frage der Kostenübernahme, wenn Du nicht richtig aufgeklärt wurdest. Für feste Retainer und Schienen bist Du ja auch schnell mal rund 500 Euro los...

    Gruß

    joda
     
  3. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Zu Frage 1:
    "Was für logisch erscheint, ist, dass der Retainer im OK zum Schließen der neuentstandenen Lücke wieder komplett entfernt werden muss. Alles andere wäre ja kontraproduktiv:
    Zahn durch Beißschiene zurückschieben vs. Zahn durch Retainer fest fixiert.
    Sehe ich das so richtig?"
    Antwort: mein KFO möchte das Provisorium für 2 Wochen beibehalten, dann wieder fixierten und mir gleichzeitig die Beißschiene empfehlen, die ich ebenfalls anfertigen ließ.

    Eine Aufklärung bezüglich der Nebenwirkungen ist nicht erfolgt und ich habe diesbezüglich auch nichts unterschrieben. Hätte ich diese Nebenwirekung gewusst, hätte ich mich für eine lose Spange ü.N. entschieden.
    Ich hoffe es, dass sie sich wieder schließt.

    Richtig, dass sehe ich auch so. Ich bin 500 Euro los und habe das Gegenteil erreicht und hatte keine richtige Aufklärung.
     
  4. joda

    joda Well-Known Member

    An Deiner Stelle würde ich mich mit Deinem KFO auch freundlich, aber ernsthaft über die Kosten und deren Übernahme unterhalten. War es der KFO, bei dem Du schon in Behandlung warst? Es klingt ja so, als rutschtst Du gerade fast in eine erneute aktive Behandlung. Und wo gibt es denn sowas, sonst lassen sich die Zahnärzte doch immer alles unterschreiben... Hast Du nicht einmal für den Retainer unterschrieben?
     
  5. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    nur für den Retainer, dass es privat gezahlt werden muss.
     
  6. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Es ist der Nachfolger der Praxis, meinen damaligen KFO gibt es nicht mehr.
    "An Deiner Stelle würde ich mich mit Deinem KFO auch freundlich, aber ernsthaft über die Kosten und deren Übernahme unterhalten."
    Kosten bezüglich des Retainers oder Kosten bezüglich der evtl. anfallenden Korrektur?
     
  7. joda

    joda Well-Known Member

    Naja, sagen wir es mal so, Du hast einen Retainer bestellt, der die Zahnstellung stabilisieren soll, und hast einen Draht bekommen, der genau das Gegenteil binnen weniger Tage bewirkt hat. Gerade wenn man bedenkt, daß es keine Aufklärung über eine solche Nebenwirkung gab, die Deine Entscheidung dann vielleicht beeinflußt hätte, hat das ganze doch einen kleinen Haken... Stand auch nichts im Kleingedruckten bzgl. Nebenwirkungen?

    Frag den KFO doch einfach ganz offen, wie er sich das jetzt vorstellt.

    Ich sehe es folgendermaßen. Du wolltest einen festen Retainer zur Stabilisierung des Istzustandes, den Du streng genommen nicht erhalten hast, den Du aber selbstverständlich zahlen wirst. Das jetzt Maßnahmen in Form von Schienen o.ä. notwendig werden, weil der anfangs eingesetzte Draht offenbar fehlerhaft war, kann, mal abgesehen von den orthopädischen Umständen, finanziell nicht auch noch zu Deinen Lasten gehen. Besprechen das mit dem KFO am besten ganz ruhig und freundlich und frag nach Lösungsvorschlägen. Ich habe es schon mehrfach erlebt, daß es dann recht einfach möglich ist, zu einer für beide akzeptablen Lösung zu kommen. Jeder gibt etwas nach und am Ende sind alle zufrieden.

    Aber was ich immer noch nicht verstehe ist, warum das Provisorium im Mund bleiben soll, wenn es eh keine Wirkung mehr hat und wie eine Schiene die Zähne zurückdrücken soll, wenn zuvor wieder ein Retainer eingesetzt wird. Das schließt sich irgendwie aus. Sinn würde es eher machen, alles zu entfernen, mit der Schiene zu korrigieren und dann entweder diese weiter als Retainer zu tragen oder eben einen festen Retainer einzusetzen,

    Gruß

    joda
     
  8. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Nein, es gab kein Kleingedrucktes. Ich habe die Kopie vor mir liegen und nichts anderes unterschrieben.

    Zu Punkt 2: "Ich sehe es folgendermaßen. Du wolltest einen festen Retainer zur Stabilisierung des Istzustandes, den Du streng genommen nicht erhalten hast, den Du aber selbstverständlich zahlen wirst. Das jetzt Maßnahmen in Form von Schienen o.ä. notwendig werden, weil der anfangs eingesetzte Draht offenbar fehlerhaft war, kann, mal abgesehen von den orthopädischen Umständen, finanziell nicht auch noch zu Deinen Lasten gehen."
    ... so sehe ich das auch.

    "Aber was ich immer noch nicht verstehe ist, warum das Provisorium im Mund bleiben soll, wenn es eh keine Wirkung mehr hat und wie eine Schiene die Zähne zurückdrücken soll, wenn zuvor wieder ein Retainer eingesetzt wird. Das schließt sich irgendwie aus. Sinn würde es eher machen, alles zu entfernen, mit der Schiene zu korrigieren und dann entweder diese weiter als Retainer zu tragen oder eben einen festen Retainer einzusetzen"
    Auch das sehe ich so. ich werde heute versuchen einen Termin für die Herausnahme beider Retainer zu bekommen.
    Wenn dies nicht klappt, werde ich sie vom Zahnarzt entfernen lassen.

    Was ich sehr bedenklich finde ist folgende Antwort von einem Facharzt:
    "Ehrich, mit Retainer darf sich nichts verstellen.!!!!!!!
    das geht nicht, ausser er ist mit Druck bzw verbogen aufgeklebt worden"
    Somit würde ich auf einen Behandlungfehler gehen.
    ... Mist
     
  9. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Da hat der KFO ganz klar Mist gebaut (und das sage ich selten so offen). Das ist auch kein Nebenwirkung oder Risiko, das auftreten kann - einfach schlechte Arbeit. Wie ist denn der Retainer geklebt worden? Punkt für Punkt oder mit einer Schiene?

    Ich würde auch das Gespräch ernst aber sachlich mit dem KFO suchen. Für die Folgekosten sollte er dann aufkommen - ich vermute, das wird recht unproblematisch, schließlich beweist der Abdruck ja, dass es aufgrund des Retainers aufgetreten ist.

    Ich würde erstmal alles wieder entfernen lassen und ein/zwei Wochen warten. Dann schauen wie die Zahnstellung dann ist. Die "neue" Zahnstellung ist ja noch nicht gefestigt und es kann sich alles wieder zurückbewegen. Danach vielleicht noch mal über einen festen Retainer nachdenken (wenn die Zahnstellung ok ist) und diesen dann hoffentlich ordentlich kleben lassen.
     
  10. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Ich habe heute einen Termin und werde beide Retainer entfernen lassen und abwarten, ob es sich zu8rückschiebt.
    Das Gespräch werde ich suchen.

    Der Retainer ist Punkt für Punkt geklebt worden.
     
  11. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Das könnte schon das Problem sein. Das ist einfach zu fehleranfällig.

    Viel Erfolg.
     
  12. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Hallo, der Retainer ist nun seit 10. April draussen. Ich hatte die erste Woche wahnsinnige Schmerzen, da sich die Zähne zurückschoben.
    Die Zahnlücke ist nun wieder so gut wie zu. Dennoch habe ich noch auf dem Zahn schmerzen und ein ziehen.
    Ich hoffe da steht nichts im Wege, dass auch er seinen alten Platz wieder findet und sich nicht irgendwie nach hinten verschiebt.
    Mit der KFO habe ich gesprochen. Der Retainer ist nun kostenlos und mit der Beißschiene, die ich nächste Woche erhalte, sollte sich laut Ihrer Aussage die Lücke komplett schließen (Aussage 10.4).
    Eine zweit Meinung sagt auch, dass Zahnverschiebungen durch Retainer nur mit Druck und Spannung beim einsetzen passieren kann. Verschiebung durch Durchbruch von Weisheitszähne ist ausgeschlossen.

    Dennoch steht für mich fest, dass falls der Zahn schief wird, etwas aktiv getan werden muss, damit der Urzustand wieder hergestellt wird.
    Allerding möchte ich nur ungern zu den KFO, der mir den Retainer eingesetzt hat. Da ist einfach das Vertrauen in die Fähigkeiten weg.

    Was bleibt mir dann noch? Nur der Gang zum Anwalt?
     
  13. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Ich meine es ist schon ein starkes Stück, ein Retainereinsatz ist nichts Großes mehr.
    Über die 9 Tage, an denen ich den festen Retainer getragen habe, hatte ich Schmerzen in OK und UK. Konnte nichts mit den Vorderzähnen beißen.
    Des Weiteren eine Zahnlücke/Verschiebung der Zähne.
    Nach dem der Retainer rauskam, hatte ich Schmerzen im OK und UK, aufgrund der Zahnzurückbewegung. Ein Zahn schmerzt und zieht.
    Evtl. rückt der Zahn, der vor Retainereinsatz schön in der Reihe stand, nun mit der Zeit nach hinten.
    Dann muss was aktiv getan werden.

    Das kann doch nicht sein, dass ich das alles zu tragen habe.
     
  14. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Verständlich. Aber noch weißt Du ja gar nicht, ob etwas aktiv gemacht werden muss. Die Schiene wirst Du scheinbar abholen und dann einsetzen, richtig? Oder wirst Du die von einem anderen KFO "gegenprüfen" lassen?

    Wenn Du die Schiene nutzen möchtest, würde ich mir erst später Gedanken über ein Vorgehen machen, wenn da hinterher sich noch etwas unpassend verschiebt. Wenn es hinterher passt, ist es zwar ärgerlich bis dahin aber immerhin am Ende gut.
     
  15. Oliver1980

    Oliver1980 New Member

    Selbstverständlich möchte ich die Schiene von einem anderen KFO prüfen lassen. Der Abdruck wurde am Tag des Retainereinsates gemacht. Somit sollte ein KFO genau sehen, was sich alles aufgrund des Retainers binnen 1 Monat verschoben hat.
    Erst dann weiß ich das tatsächle Ausmaß
     
  16. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Und dann solltest Du Dir erst Gedanken machen, wie es weitergeht. Und auch das weitere Vorgehen mit Deinem neuen KFO besprechen, Schließlich brauchst Du auch jemanden, der Dir die Fehlbehandlung bescheinigt.
     

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