Feste Spange über 50

Ich haben einen tiefen Biß und dadurch Kiefergelenksprobleme mit Tinnitus.

 

Ich bin 50, männlich und habe mir wegen eines Engstands der Unterkieferzähne eine feste Spange verpassen lassen. Meine Freundin, 36 Jahre hat genau das gleiche Zahnbild, so dass wir es zusammen machen. Sie hat aber mehr Schmerzen nach einsetzen der Klammer als ich. Vorher musste sie noch zwei Weisheitszähne ziehen lassen, kann sein, dass sie das insgesamt schmerzempfindlicher hat werden lassen. Ich bin noch mit einem kleinen unteren Backenzahn dran. Muss aber sein, habe mir zwei Meinungen eingeholt, beide waren absolut identisch. Der "Spass" kostet 5000 Euro (pro Person), nicht gerade ein Sonderangebot, immerhin habe ich es 50 Jahre auch so geschafft, aber es stört mich eben jetzt und da man etwas ändern kann, mache ich es. Habe mich vorher umfassend informiert und wußte (jedenfalls theoretisch), was auf mich zukommt, aber in der Realität ist es dann doch so, dass alles ein wenig unterschätzt wird. Jetzt ist fast die erste Woche herum, aber ich weiß genau, dass ich trotz aller Widrigkeiten vor allem beim essen, es auf jeden Fall durchziehen werde. Meine Ex-Frau hat ebenfalls mit 46 Jahren für 2 Jahre eine Spange getragen, zuerst fand ich es naja, aber um ehrlich zu sein, hat sie mich mit ihrem Mut auch motiviert, dabei war es bei ihr sogar nur ein verdrehter oberer Schneidezahn und trotzdem hat sie es mit einer Komplettpange (oben fest, unten heausnehmbar) auf sich genommen. Die Frau meines besten Freundes hat mit 38 Jahren seit 2 Monaten ebenfalls eine; und? es geht, wenn auch mit Schmerzen durch die doch angegriffene mundschleimhaut. Ich glaube aber, dass nicht alle "Zahnspangenträger" die gleichen Probleme haben. Die Sorge um Akzeptanz, vor allem bei meinen Mandanten war mein größtes Problem. Ich habe einen Beruf, in dem ich den ganzen Tag sprechen muss, wenn es da Einschränkungen geben würde, was ich ja nicht genau wußte, das wäre schon schlecht. Aber es funktioniert einwandfrei, die Spange ist kaum sichtbar und das sprechen klappt genauso wie vorher.

Wer es bezahlen kann, wen es stört, mit schiefen Zähnen durch die Welt zu laufen, wer befürchten muss, damit später Probleme zu bekommen, also wenn der Kiefer schrumpft und noch alles katastrophaler aussieht, der kann es bestimmt wagen.

Nur Mut, Christian

 

Habe die Spange jetzt seit 3 Wochen. Ein kleiner Backenzahn ist raus, um Platz zu schaffen. Nachdem ich mir gestern zum zweiten Mal ein Bracket abgebissen habe, wurde heute eine neues angeklebt und unten der dünne gegen einen dicken Draht getauscht. Jetzt fühlt sich alles strammer an und ich könnte in einen Baum beißen. Die Zähne fühlen sich etwas gestresst an. Die Schleimhaut ist noch immer durch Brackets und Draht geschädigt. Trotz Wachs. Das bin ich aber gewöhnt. Schon früher habe ich mir durch den Zahnschiefstand beim Essen häufig auf die innere Lippe gebissen. Folge war meistens, dass sich Aften bildeten. Dem habe ich vorbeugen können, in dem ich die Wunden feste mit der Zunge bearbeitet habe und mit den Zähnen die Stellen beinahe "ausdrückte". Ich denke, damit habe ich erreicht, dass sich keine Bakterien in den Wunden abseztetn und die Aftenbildung unterblieb. So mache ich es auch jetzt. Das geht aber leider nicht immer, weil die wunden Stellen sich häufig durch Reibung im Schlaf bilden und dann ist die Afte schon da, wenn ich morgens aufwache. Trotzdem bin ich stolz auf meine Spange und freue mich, wenn ich nach ca. 2 Jahren auf gerade Zähne blicke. ich würde es immer wieder machen. Sage ich heute noch ;-))

Christian

 

Hallo Zusammen,
Thread ist schon etwas älter, aber ich passe da gut rein.
Bin 55 und habe mich vor 5 Tagen in ein „Abenteuer“ gestürzt. Habe einen Tief-/Deckbiss der mir immer mehr Probleme bereitet hat. An den Vorderzähnen vorbei immer rein ins Zahnfleisch des OK.
Mit den Brackets kann ich mich anfreunden, aber die Aufbissplatte hinter den Vorderzähnen ist übel. Sprechen geht so, aber feste Nahrung fast gar nicht. Meine Backenzähne haben mind. 6 mm Platz. Keine Ahnung wie das so die nächsten Monate gehen soll.

 

Willkommen im Forum, @Ü50er .

Vielleicht solltest Du auch ein Zahnspangentagebuch eröffnen,
mit eigenem Titel, das Alter würde ich dabei nicht so betonen.
Ganz sicher bist Du nicht der Methusalem hier, das bin wohl ich.

Du hast eine fixe Aufbissplatte bekommen?
Es gäbe auch mit Brackets kombiniert eine herausnehmbare,
fürs Essen wäre das wohl einfacher, aber fast 24 Stunden Tragezeit sind Pflicht.

Das hab ich nicht ganz verstanden, da bräuchte ich Infos zur Bissklasse, Diagnose, zum Therapie-Plan.

Eigentlich toll, dass Sprechen halbwegs geht, die meisten haben damit Probleme.

Und glaube uns allen, die wir Dir bestätigen: Der Mensch gewöhnt sich beinahe an alles,
was die KFOs so mit uns vorhaben/-hatten. Das grenzt fast an ein Wunder,
wird auch bei Dir so sein.

LG RM

 

Hi,
ich muss mal schauen, ob ich die Zeit für ein Tagebuch finde. Bin beruflich ziemlich eingebunden.

Ja, ich habe eine feste Aufbissplatte. Ich glaube ohne würde ich mir die unteren Brackets gnadenlos abbeißen. Meine oberen Schneidezähne stehen leicht nach hinten und ein unterer Schneidezahn steht „versetzt“ nach vorne.

Mit den 6mm meinte ich den Platz zwischen meinen Kauflächen. Ich kann da locker meine Zunge durchschieben.

Sprechen ist mein kleinstes Problem im Vergleich zum Essen. Laut meinen Gesprächspartnern scheint meine Selbstwahrnehmung deutlich schlechter als ich tatsächlich spreche.

 

Auch im Tagebuch kannst Du schreiben so oft - oder so selten - wie Du magst.

Seitliche Aufbisse an den Backenzähnen würden die Zahnreihen auch auseinanderhalten.
Sind aber auch nicht besonders angenehm beim Essen.

Ich fürchte, da musst Du durch.

LG RM