Tiefbiss mit 48 Jahren endlich behandeln

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von nassesau, 12 April 2017.

  1. nassesau

    nassesau New Member

    Ich bin 48 und habe seit über 20 Jahren nichts gegen meinen immer schlimmer werdenden Tiefbiss unternommen, obwohl die Zahnärzte regelmässig Massnahmen empfohlen haben. Bei mir sind die oberen Schneidezähne nur noch hauchdünn, sie wurden durch die unteren Schneidezähne stetig ausgehöhlt (siehe Foto) IMG_3539klein.jpg IMG_3539klein.jpg IMG_3539klein.jpg . Als ich kürzlich aus ästhetischen Gründen die betroffenen 2 Schneidezähne überkronen lassen wollte, wurde mir gesagt, dass dies aktuell keinen Sinn macht, da aufgrund meiner Bisslage und des äusserst starken Bisses den ich habe zu einer Zerstörung der Kronen (oder auch eines Implantates) kommen würde. Desweiteren besteht auch ein "Platzproblem" an der betroffenen Stelle. Daraufhin habe ich mir mehrere Meinungen eingeholt. Der eine Zahnarzt sagt Funktionsanalyse mit anschliessender Bisshebung durch TableTops. Der andere sagt idealerweise Kieferorthopädie mit anschliessender Chirurgie um den UK nach vorne zu bringen, sagt aber auch dass er in meinem Alter auf die Chirurgie auch verzichten würde. Die KO würde mit klasischen Brackets so ablaufen, dass die oberen und unteren Schneidezähne intrudiert, die oberen Schneidezähne protrudiert (Platz schaffen), und die Backenzähne oben und unten ca 1-1,5mm extrudiert werden (Bisshebung). Nun bin aber ein recht ängstlicher und verunsicherter Patient und störe mich vor allem an dieser Extrusion sämtlicher Backenzähne. Diese würde auch deutliche langsamer von Statten gehen, als die anderen Zahnbewegungen, denn ich habe äusserst feste und tiefe Wurzeln gemäss Röntgenbild. Es ist irgendwie psychologisch ein dummes Gefühl, dass ALLE Zähne hier irgendwie rausgezogen werden sollen. Frage: Kann man hierauf nicht verzichten und die Brackets einfach nur am oberen Zahnbogen ansetzen und nur die Schneidezähne oben protrudieren und intrudieren? Das wäre minimalimpact und auf jeden Fall eine Verbesserung gegenüber vorher meine ich.
     
  2. joda

    joda Well-Known Member

    Der Handlungsbedarf ist wirklich offensichtlich. Angesichts dessen, daß Du ja noch viele Jahre mit Deinen eigenen Zähnen leben möchtest, solltest Du keine halben Sachen machen. Einer OP stehe ich, wenn es nicht auch anders geht, auch immer skeptisch gegenüber. Umso besser, daß Dir der KFO 2 eine Alternative aufgezeigt hat. Die Extrusion der Backenzähne ist zwar etwas langwierig, aber ansonsten relativ problemlos. Nichts, wovor man Angst haben sollte. Sie gehört in der KFO zum Standard. Ich spreche da aus Erfahrung, denn mein seitlich offener Biss wurde auch so geschlossen. In Deinem Fall ist es umso wichtiger, daß der Biss nachher möglichst gut passt, damit sicher gestellt ist, daß die Kronen nicht überbelastet werden. Der Therapievorschlag von KFO 2 ohne OP klingt doch recht schlüssig. Daß das Ganze langwierig und auch teuer wird, ist Dir ja sicher eh schon klar. Aber was zählt ist das funktionelle Ergebnis. Halbe Sachen wären rausgeschmissenes Geld, zumal ein "bisschen Bisseinstellung" nicht geht. Ohne das Heben des Bisses würde die Zahnfront noch immer nicht passen. Nur Mut!

    Gruß

    joda
     
  3. nassesau

    nassesau New Member

    Danke Joda, ich lese allerdings immer wieder dass diese Extrusion der Molaren sehr rezidivanfällig ist, sprich die gehen von alleine wieder nach innen. Und mit den 1-1,5mm (mal 2) ist auch nicht wirklich viel geholfen, das hebt den Biss nicht genug um den Stress der Schneidezähne abzustellen, hilft sicher ein bisschen aber halt auch keine Endlösung.
     
  4. joda

    joda Well-Known Member

    Die Rezidivgefahr besteht immer, je nach durchgeführter Korrektur, ist das Risiko höher oder niedriger. Eine Korrektur auf Grund eines erhöhten Rezidivrisikos zu lassen, halte ich für falsch. Wenn ich mir Deine Frontzähne anseht, ist es aller höchste Zeit etwas zu tun. Das Ergebnis nach der Korrektur stabil zu halten, ist Aufgabe der Retention, die gewissen- und dauerhaft durchgeführt werden muss. Wie man den seitlichen Biss dauerhaft geschlossen hält, muss man sich dann überlegen. Rezidiv heißt ja auch nicht, daß alles wiede in die Ursprungslage zurück geht. Ggf. kann man auch etwas überkorrigieren, um dem entgegen zu wirken. Du vergisst die Kiefergeometrie, 1-2 mm im Molarenbereich pro Kiefer ergeben eine deutlich größere Öffnung im Frontbereich. Wenn zusätzlich noch die Frontzähne intrudiert werden, ergibt das schon eine ganze Menge an Platz. Letztendlich musst Du es wissen, aber ich würde an Deiner Stelle dem KFO vertrauen und das ohne OP maximal Mögliche herausholen. Es wird ohnehin Jahre dauern und viele tausend Euro kosten. Warum dann also nicht richtig und nachhaltig machen.
     
  5. nk78

    nk78 Member

    Ich würde mir eine weitere Meinung bei einem Kieferorthopäden einholen. In einem anderen Forum gibt es etliche User in deinem Alter, die die chirurgische Vorverlagwrung gewagt haben und mit dem Ergebnis sehr zufrieden sind. Wenn eine Unterkieferrücklage vorliegt, ist alles andere nur kaschieren des Problems, es wird dieses aber auf Dauer nicht lösen.
    Und aus eigener Erfahrung (hab die OP am Dienstag hinter mich gebracht): es ist echt nicht schlimm.
     
  6. nero

    nero Member

    Hallo, ich habe auch mit 47 noch das Rezidiv meines Offenen Bisses behandeln lassen.
    Meine Spange (oben Keramik unten Metall) habe ich jetzt seit Januar 2015.
    Anfangs habe ich mit den Elastics gekämpft. (24/7). Aber auch die spüre ich eigentlich nicht mehr...
    Kann Dich nur ermutigen. Bei mir läuft es gut.
    Gruß Nero
     

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