Hallo liebe Gemeinde, Seit einiger Zeit bin ich hier in der Runde unterwegs, ohne großartig was gepostet zu haben, ich war eher der stille Leser. Nur kurz zu meiner Geschichte, die einigen vll. auch etwas Mut macht! Ich hatte nie sonderlich schiefe Zähne, lediglich meine Eckzähne waren nach oben verschoben. Soweit nicht schlimm, allerdings habe ich auf Fotos nie offen gelächelt, da das Zahnweiss verschoben war und dies erst so richtig bemerkt, als ich 17 war. "In dem Alter noch eine Zahnspange? Naja..". Nicht darum gekümmert, bis es zur halbjährlichen Zahnarztuntersuchung ging, wo ich prompt gefragt worden bin: "Wie sieht's denn bei dir mit einer Zahnspange aus? Puh, ja, eh, keine Ahnung. Das war 3 Monate vor meinem 18. Geburtstag, die Zeit, wo das Leben in seiner Ernsthaftigkeit so richtig losgeht. Und da noch eine Zahnspange? Meine Zahnärztin hat einen Termin mit einem KFO ausgehandelt, wo ich dann auch etwa 2x die Woche war - zunächst auch unverbindlich, da Untersuchungen, Röntgen und all die Dinge erledigt werden mussten, zumal auch noch nicht sicher war, ob der Antrag bei der Krankenkasse vor meinem 18. Geburtstag durchgehen würde. Glück gehabt! Oder doch nicht? Ich wusste, diese Chance war einmalig, eine Zahnspange für lau. Wie jedem anderen Jugendlichen schießen einem Gedanken durch den Kopf "Was denken denn meine Freunde, all die Menschen? Und wie sieht es gegenübern Mädchen auf ner Party aus?" Diese Fragen haben mich etwa 3 Tage gequält, bis mir gottseidank die Einsicht kam: "Wen bockt das überhaupt?" GARKEINEN! Ich könnte mich wirklich dafür schämen, so gedacht zu haben. Was sind die paar Jahre Zahnspange gegen ein restliches Leben mit schönem Lächeln? Und nur aus Angst vor der Meinung anderer unglücklich sein, nicht unbeschwert lachen können? Damit hätte ich nicht leben können. Ich habe mich dazu entschlossen, es zu tun. Und es ist die richtige Entscheidung gewesen, ich bin überglücklich. Mittlerweile habe ich die Zahnspange ein Jahr, und es kommt noch ein weiteres hinzu! Übrigens habe ich dieses Semester angefangen zu studieren, bin da so ziemlich der einzige mit Zahnspange Anfangs kamen natürlich die Fragen "Zahnspange? In dem Alter?", und das meist von Leuten, die selbst nicht das Vorzeigegebiss haben. Die meisten haben es nichtmal gemerkt. Ist aber ein schönes Gesprächsthema! Zum Glück war ich schon immer eine selbstbewusste Person, egal worum es ging. Und die Zahnspange hat dies auch nochmal ein bischen verstärkt, und was soll ich sagen, ich glaube das hat mir durchaus auf der ein oder anderen Party ein nettes Ende beschert (Jedoch war mein Zahnfleisch von Innen ziemlich aufgerieben, wegen der Brackets ) __________________________________________________________________ Hier erstmal ein Schlussstrich und nun zu den Fakten: Diagnostiziert wurde: Kreuzbiss, mein Unterkiefer ist etwas zu weit hinten und desweiteren sind die Zähne auf meinem Unterkiefer um etwa 2mm nach rechts verschoben, weshalb ich, wie im Titel beschrieben, seit letzter Woche die SuS (Sabbagh Universal Spring) habe. Ich habe im Internet wirklich sehr sehr wenige Informationen dazu gefunden, weshalb ich doch ein wenig Angst hatte, diese eingesetzt zu bekommen. Pustekuchen! Das Ding sieht man nicht, es sei denn man gähnt! Es stört auch im Mund nicht, auch nicht beim essen. Das sind wie die normalen Gummis, die man trägt, nur dass da ein Metallstab ist. Fotos werde ich am Ende meiner Behandlung hochladen, also in etwa einem Jahr, falls alles wie geplant läuft. Das werden die Fotos vom KFO sein, da meine Kamera kaputt ging und mit ihr auch mein Dokumentationsfortschritt. Als Schlusswort in diesem mächtig langen Thread: Egal wie alt ihr seid, egal wie sehr ihr auf eigenen Füßen steht, nichts ist wertvoller als ein sympathisches Lächeln, welches nicht nur von geraden Zähnen zeugt. Ein gezwungenes Lächeln sieht man sofort und man erweckt sofort einen etwas seltsamen Eindruck. Es lohnt sich, und ich hab noch ein Jahr vor mir! taddel
Hallo Na, das ist ja mal prima, von jemandem zu hören, der mit der Spange so gut klar kommt ... Mir ging es wie dir, an die Uni mit Spange, das war eine Horrorvorstellung für mich. Ich war nur froh, dass ich die feste Spange zunächst an den Seiten hatte, erst später vorne. So konnte ich mich problemlos dran gewöhnen, das war gut. Wegen dem SUS, nach dem, was ich so darüber gelesen habe, scheinst du ja echt Glück gehabt zu haben, wenn du dich so gut dran gewöhnt hast, ich hoffe mal, das bleibt für den Rest der Behandlung so ... Auf jeden Fall alles Gute weiterhin A.
Das was Du sagst predige ich hier schon seit Jahren. Es sind ein paar wenige Jahre, die für den Rest des Lebens die Lebensqualität deutlich erhöhen können. So verstehe ich manchmal nicht, warum auf eine Behandlung lieber komplett verzichtet wird. Mit viel Selbstbewusstsein ist alles kein Problem, das sieht man ja auch an Dir. Es ist eben nicht die Spange, die aus allem ein Problem macht, sondern man selbst. Danke für Deinen Positivbericht.
