Hallo zusammen, ich bin mir nicht ganz sicher, was ich mir von dem Beitrag erhoffe - vermutlich etwas guten Zuspruch, beruhigende Worte, Erfahrungswerte. Kurz zu mir: ich (w) bin gerade 24 geworden, hatte als Teenager ca. 2 Jahre eine feste Zahnspange und keinen Retainer bekommen, auch bestanden zu Behandlungs"abschluss" noch Restabweichungen in der Okklusion. Ich hatte in dem Alter aber einfach keine Lust mehr auf die Spange und war nicht weitsichtig genug. Jetzt ist die Lage so: OK: transversal schmal und asymmetrisch, asymmetrische Aufwanderung der Schneidezähne, 11/21 rekliniert, 12/22 prokliniert, Front in Supraposition, Frontengstand, diverse Dreh- und Kippstände UK: transversal asymmetrisch, Front rekliniert, Frontengstand, diverse Dreh- und Kippstände Biss: Tendenz zur dentalen KL. II/2 bei dentalem Tiefbiss und vergrößerte saggitale Stufe an 12/42, 22/32, hinterer Kreuzbiss links Ich habe mich hierzu 2020 bereits kieferorthopädisch beraten lassen, dann begann Corona. Vor ca. 3 Monaten habe ich mich dann noch einmal beraten lassen und Invisalign gestartet, angesetzt war die Behandlung für 18 Monate. Ich habe sie jedoch nach wenigen Tagen abgebrochen. Für meinen Lebensstil ist das nicht geeignet. Ich neige zu Untergewicht und ich wollte mich nicht daran gewöhnen, nur in bestimmten Zeitrahmen essen zu können, zumal ich auch sehr langsam esse. Was mich zu Invisalign gebracht hat statt zur festen Zahnspange, hat keine ästhetischen Gründe, sondern Bruxismus. Ich knirsche nicht unbedingt, neige aber zum Pressen. Ich habe Angst davor, welche Schäden mich erwarten, wenn ich für den Zeitraum einer festen Zahnspange die Zähne nicht schütze, da ich schon Abrasionen und teils freiliegende Zahnhälse habe. Ich schlafe mit Schiene. Andererseits will ich unbedingt die Zahn- und Kieferfehlstellungen beheben, weil ich Angst davor habe, die Zähne sonst nur noch mehr abzunutzen und später noch Probleme mit Schmerzen oder beim Kauen etc. zu bekommen. Ich werde mich hierzu beraten lassen beim KFO, allerdings hat er bei Erstberatung auf meinen Hinweis zum Knirschen gesagt: "ok, dann kommt eine feste ja sowieso nicht in Frage." Ist das tatsächlich so? Hat jemand von euch Erfahrungen mit Zähneknirschen und fester Zahnspange und kann mich etwas beruhigen? Gibt es irgendeine Möglichkeit, die Zähne zu schützen? Ich bedanke mich im Voraus.
Hallo @minni, es erscheint mir unverantwortlich, dass nach Deiner ersten KFO-Behandlung keine Retention erfolgte. Weißt Du, warum das nicht passiert ist? Hast Du denn mit Deinem KFO auch "die andere Seite der Medaille" diskutiert und gesagt, dass Du keine Invisalign-Schienen tragen möchtest und dafür auch gute Gründe hat? Falls Ja, was hat er dazu gesagt? Falls Nein, wäre das ein guter erster Schritt, denke ich. Wie wäre es des Weiteren mit einer Zweitmeinung von einer anderen KFO / einem anderen KFO? Ohne ein Fachmann in dem Bereich zu sein, kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Lösung gibt bei knirschenden Menschen, die sich in kieferorthopädische Behandlung begeben. Liebe Grüße Dominik
Hi @DomiGruen, erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich erinnere mich leider nicht mehr genau, wie das damals kam - ich glaube, ich hätte nach der festen noch eine lose Zahnspange tragen und dann einen fixen Retainer bekommen sollen, habe das aber vernachlässigt. Die Schuld möchte ich nicht der KFO zuschieben! Lustigerweise habe ich bei ihr am Montag auch einen Termin für eine Zweitmeinung und werde nochmal nachfragen, wie das damals war und auch nach Möglichkeiten bzgl. des Knirschens/Pressens fragen. Durch den Tiefbiss bin ich eh sicher, Aufbisse zu bekommen, vielleicht lassen die sich auch so konstruieren, dass allzu viel Zahnkontakt vermieden werden kann… zugleich arbeite ich mit Entspannungstechniken und Magnesium, um das Pressen an sich in den Griff zu bekommen. Mit „meinem“ KFO (ich mag ihn sehr und denke, dass ich die Behandlung auch bei ihm starten werde) habe ich noch nicht über die feste gesprochen. Dass ich Invisalign abgebrochen habe, weiß er aber und kann es auch nachvollziehen, da es nicht für jeden etwas ist. Ich denke, mein weiteres Vorgehen wird sein: bei meiner „alten“ KFO vorstellig werden und sie als auch meinen „neuen“ KFO nach ihrer Einschätzung fragen, wie feste Spange und Bruxismus miteinander verbunden werden können und gleichzeitig selbst alles dafür tun, das Knirschen einzuschränken. Wenn das bedeutet, dass ich erst in einigen Monaten mit der Behandlung anfangen kann, wäre das für mich in Ordnung. Mein jetziger KFO hat mir für die Nacht sowohl für OK als auch für UK harte Schienen gemacht, sodass in dieser Zeit zumindest nichts noch schlimmer werden sollte. Nochmals danke für deine Antwort! Übrigens verfolge ich dein Spangentagebuch und finde es sehr motivierend, wie positiv du den ganzen Prozess durchläufst. Edit: ich sehe gerade erst in deinem Profil, dass du in meiner Region wohnst das ist ja witzig.
@minni Erstmal ein herzliches Willkommen im Forum Bin ebenfalls nicht vom Fach, habe aber selber einen Deckbiss und soweit ich die ganzen Fachwörter verstehe geht es dir ähnlich, zumindest mit dem tiefen Biss. Ob man keine feste Zahnspange tragen kann, wenn man knirscht bzw. presst, wurde mir nicht gesagt. Anscheinend tat ich das nachts nämlich auch, war aber noch nie deswegen in Behandlung. Die Korrektur der Kiefer/Zahnfehlstellung soll aber das ganze Problem mit dem Knirschen und der verspannten Kiefergelenksmuskulatur lösen. Die feste Zahnspange mit Aufbissen trage ich jetzt seit gut 2 Monaten, in der Zeit ist mir zwar nicht aufgefallen, dass ich knirsche oder presse, aber v.a. anfangs war das Kiefer morgens (die ersten paar Minuten nach dem Aufwachen) sehr angespannt, also in einer gewissen Position festgehalten. Ich versuche auch untertags nicht zusammenzubeißen, außer beim vorsichtigen Kauen, da ich mich zwar an die Aufbisse gewöhnt habe, es aber nicht angenehm ist draufzubeißen. Meine Aufbisse sind eher hoch und schmal und wurden schon als Stalaktiten bezeichnet (im Zahnspangen-Tagebuch ist auch ein Foto drin) Inwieweit so eine Behandlung üblich/standard ist, kann ich dir aber nicht sagen. Bin auch nicht aus Deutschland von dem her! Dein Plan, beide KFO zu befragen, klingt schon mal super! Hoffentlich können sie dir alles nochmal genauer/fachlicher erklären. Vielleicht haben sie auch noch eine andere Idee, wie man das Ganze gut behandeln kann. Liebe Grüße, Qw8
Hallo minni, ich befinde mich aktuell leider schon in meiner 3. Behandlung (Bericht findest Du an anderer Stelle hier im Forum), Aktuell mit Invisalign, da nur bestimmte Zähne bewegt werden sollen/dürfen. Ich kann daher gut verstehen, dass das System im Alltag einfach sehr einschränkend ist. Bei meiner Neigung zum Übergewicht aber eher förderlich… Ich bin auch „leidenschaftlicher“ Knirscher und noch schlimmer, auch Presser. Hatte bei meiner 2. Behandlung vor 10 Jahren auch erst Bedenken, ob einen feste Spange funktioniert. Und, es ist absolut kein Problem. Solange Du keinen Kontakt zu den Brackets hast, passiert da nichts. Und komischerweise knirscht man in der Zeit auch weniger bis gar nicht. Zumindest war es bei mir so. Vielleicht, weil sich die Zähne bewegen und Pressen und Knirschen unangenehm ist bzw. teils sogar weh tut. Schützen kann man die Zähne mit der festen Spange nicht wirklich (sofern wirklich weiterhin geknirscht wird). Eine Schiene scheidet aus, da sie die Zahnbewegung behindern würde. Es gibt zwar Silikonaufbisspolster mit einem flexiblen Bügel, die auf den Backenzähnen zu liegen kommen, aber für einen echten Knirscher stellen die kein Hindernis dar und sind sofort kaputt. Ich sage es mal so, welches Risiko gehst Du denn ein? Du knirschst sicher schon länger und hast auch gebraucht, bis Du es gemerkt hast. Sprich, Du hast vorher schon eine ganze Weile ohne Schiene geschlafen. Gegen Pressen, was noch viel schädlicher ist, hilft eine Schiene eh nicht. Die überschaubare Zeit mit fester Spange sollte es auch ohne gehen. Ich bin nicht vom Fach und kennen Deine Ausgangslage natürlich nicht, aber aus meiner Sicht kannst Du auch die feste Spange wählen. Lass Dich von Deinem KFO nochmal genau beraten und wägt gemeinsam ab, was möglich ist. Gruß joda
Hi zusammen, ich danke euch allen für eure Antworten und Anregungen. Gestern hatte ich den Termin bei meiner früheren KFO - tatsächlich ist es so, dass ich nach Entnahme der festen die lose Zahnspange einfach nicht getragen habe. Die Weitsicht von heute hatte ich damals nicht. Sie hatten sogar noch meine Abdrücke vom Anfang (fast 15 Jahre her); die Ausgangslage war wirklich schwierig. In dem Sinne kann ich über den status quo fast schon froh sein. Bzgl. des Knirschens/Pressens hat sie gesagt, dass ich aufgrund des Bisses sowieso Aufbisse bekommen würde, wie ich es ja eh vermutet hatte. Die federn das ein bisschen ab bzw. schränken ja den Zahnkontakt ein. Zudem denke ich, dass ich das Verhalten sowieso schon weitaus besser im Griff habe als noch vor einigen Jahren und werde auch weiterhin daran arbeiten. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich mich für die feste entscheiden werde - nur noch nicht, bei wem. Nächste Woche hole ich mir auf Empfehlung aus dem Freundeskreis noch eine weitere Meinung bei einem dritten KFO ein (ja, ich bin gerne gut informiert und mir ist die Arztauswahl sehr wichtig - ich habe durch eine Vorerkrankung viel mit Ärzten zu tun und schätze eine gute Augenhöhe bei sowas sehr) und entscheide dann. Nochmals danke für eure Ideen!
Ein kleines Update: ich war heute beim dritten KFO und fand ihn sehr sympathisch. Im Grunde hat er mir bestätigt, was ich schon wusste: Engstand auflösen, Kreuzbisskorrektur, ca. 18 Monate Behandlungszeit. Aufgrund der Sympathie möchte ich die Behandlung gerne bei ihm machen lassen. Wir haben heute direkt auch Röntgenbilder und Abdrücke gemacht. Da ich im August im Ausland bin, ist der nächste Termin Anfang September. Dann kann der genaue Plan besprochen werden und ebenfalls im September die Zahnspange eingesetzt werden.
Hallo @minni, das sind tolle Neuigkeiten - Du hast einen sympathischen Behandler gefunden und das Knirschen macht keine Probleme. Also ist es jetzt an der Zeit, die nächsten Wochen in Vorfreude auf die aktive Behandlung zu genießen. Ich bin sehr gespannt, was Du dann Anfang September berichtest (natürlich nur, wenn Du magst). Ich wünsche Dir einen schönen Auslandsaufenthalt Liebe Grüße Dominik
Servus @minni Fein, das klingt nach einem schönen KFO-@minni- Verhältnis. Genieß Deinen Sommer noch ohne Zahnspange und allem drumherum, der nächste September kommt bestimmt viel schneller, als man denkt. Jetzt verleihe ich Dir den Titel "Spangeline in spe". LG RM
Hallo zusammen, ich wollte euch mal ein Update geben, weil ich gerade von meinem KFO komme. Er hat sich folgenden Behandlungsplan überlegt: ich bekomme zunächst im OK eine feste und im UK eine lose Zahnspange inkl. Aufbissen. Das liegt daran, dass ich durch meinen Tiefbiss ansonsten auf die Brackets im UK beißen würde und er hatte mir im Juli schon gesagt, dass er feste Aufbisse/Aufbisse an der festen Zahnspange - wenn möglich - gerne vermeidet, um es im Alltag für den/die Träger/in etwas angenehmer zu gestalten. Nach ca. 9 Monaten würde die lose dann gegen eine feste getauscht werden und ich habe dann nochmal ca. 9 Monate im OK und UK die feste. Ich wusste bisher gar nicht, dass so ein "Mix" auch möglich ist, finde es aber auch nicht schlimm. Vielleicht ist es für die Eingewöhnung sogar ganz gut, dass ich erstmal nur oben die feste habe und mich auch nicht mit den Aufbissen "rumschlagen" muss, was das Essen angeht . Was mein Knirschen angeht, kommt es mir wiederum sehr gelegen, dass ich nachts den Schutz durch die Aufbisse habe. Am Freitag bekomme ich die Separiergummis und Montag, also heute in einer Woche, ist der Termin zum Einsetzen. Mittlerweile bin ich gar nicht mehr aufgeregt, da ich mich die letzten Monate ja wirklich sehr intensiv mit dem ganzen Thema auseinandergesetzt habe und jetzt auch die "Erleichterung" habe, dass ich mich beim Essen gar nicht sooo sehr umgewöhnen werden muss. Dass es erstmal unangenehm wird, weiß ich von früher noch, das ist es mir aber wert.
Hallo @minni, spannende Kombination. Ich muss sagen, dass ich die Aufbisse - auch fest - überhaupt nicht schlimm fand. Klar, man muss sich ein paar Tage dran gewöhnen, aber das ist bei einer kieferorthopädischen Behandlung immer so - schreibst Du ja auch selbst . Schön, dass es am Freitag bzw. kommenden Montag dann losgeht. Ich wünsche Dir jetzt schonmal alles Gute! Liebe Grüße Dominik
Danke @DomiGruen! Was ich dich fragen wollte, da wir ja eine ähnliche Ausgangssituation durch den einseitigen Kreuzbiss haben - in meinem Behandlungsplan stehen auch TPA und Quadhelix drin. Ich habe vergessen zu fragen, ob ich eins davon (oder beides, falls das überhaupt geht?) schon am Montag zusammen mit den Brackets bekomme, das hole ich dann am Freitag nach. Wenn ich richtig gelesen habe, hast du ja anfangs erstmal die TPA bekommen, oder? Hattest du da nie Probleme mit dem Essen oder Sprechen?
Hallo @minni, ich habe die Brackets in Unter- und Oberkiefer sowie den TPA am selben Tag bekommen, ja. Ich führe ja auch ein Video-Tagebuch. Schau mal hier: https://www.instagram.com/chaospapadomi/reels/ Da sind auch einige Infos in den Videos zum TPA und auch zur Eingewöhnung. Ich hatte mit dem Sprechen keine Probleme. Auch das Essen ging immer gut - wenn man davon absieht, dass sich manchmal etwas unter dem Gaumgenbogen verhakt. Aber man gewöhnt sich mit fester Zahnspange eh daran, dass immer mal wieder etwas hängenbleibt. Liebe Grüße Dominik
