Zahnfleischrückgang - trotzdem Spange?

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von bluelilac, 13 Februar 2008.

  1. bluelilac

    bluelilac Guest

    Hallo Leute, ich hab noch eine Frage...

    bei mir soll es ja auch bald ans Eingemachte gehen, geplant ist eine Zahnspange mit zwei Implantaten, um Lücken zu schliessen und gleichzeitig die Frontzähne am Nachhintenrutschen zu hindern, 3 Jahre soll das Ganze dauern...
    Ich hab mir bisher erst die Meinung von einem KFO angehört, der hat auch gemeint, dass die Zahnhälse, die schon freiliegen, durch die Zahnspange wohl noch etwas weiter freiliegen würden, die Zahnärztin bei der ich heute war, hat hingegen gemeint, der Zahnfleischrückgang käme ja durch den Engstand, weshalb eine Zahnspange unbedingt nötig sei.

    Was sagt ihr, kann man grundsätzlich überhaupt eine Zahnspangenbehandlung ins Auge fassen, wenn an einigen Zähnen das Zahnfleisch doch schon relativ weit zurückgegangen ist? Wird es in jedem Fall schlimmer dadurch?

    Kennt sich jemand aus? Ich möchte mir jetzt wirklich nicht deshalb die Chance auf gerade Zähne entgehen lassen, aber will natürlich auch nicht, dass die Situation noch schlimmer wird...

    Hoffe auf Antworten.

    (bewegt werden soll ziemlich viel, die grossen Lücken, wo die 6er waren, sollen geschlossen werden)

    Grüsse
    Karin
     
  2. Christa

    Christa Guest

    Hallo Karin,
    bei mir ist die Situation ähnlich, ob sich das Zahnfleisch aber zurückzieht oder nicht liegt vor allem an der Zahnpflege. Die Zähne lockern sich ja
    durch die Spange etwas, es bilden sich also Taschen, die sich leicht entzünden können, wenn nicht optimal geputzt wird. Entzündetes Zahnfleisch baut sich ab. Bei guter Pflege wird sich aber am Zahnfleisch also wohl nicht sehr viel verändern.
    Ich habe meine Spange erst seit 2 Wochen, mehr kann ich dir bisher nicht dazu sagen, um mein Zahnfleisch bin ich abe am wenigsten besorgt!

    LG Christa
     
  3. Iris

    Iris New Member

    Bei guter Pflege wird sich aber am Zahnfleisch also wohl nicht sehr viel verändern. Das stimmt leider nicht. Zahnspangen bergen auch bei perfekter Mundhygiene das Risiko eines paradontalen Rückgangs.
    Bei mir kam es zu innerhalb kürzerster Zeit zu einem beträchtigen Verlust von Alveolarknochen. Auf der Startseite von <a href="http://www.bracket.at" target="_blank" rel="nofollow">www.bracket.at</a> sieht man oben das vorher-Bild und unten das nachher Bild. Die Veränderungen sind in einem Zeitraum von nur ca.4 Monaten (Straight-Wire-Technik; KEINE selbstligierenden Brackets) aufgetreten. Es gab keinerlei Entzündungen. Ich hatte perfekte Mundhygiene und auch PZR.
    Um derartige Schäden gering zu halten ist es sinnvoll mit Techniken zu arbeiten, bei denen möglichst biokompatible Kräfte auf die Zähne wirken. Invisalign wäre da eine Möglichkeit. Auch bei der SATO und RISSE-Technik treten viel geringere Kräfte auf als bei der herkömmlichen Methode. Sollte der KFO nur die herkömmliche Methode anbieten, dann unbedingt selbstligierende Brackets verwenden!!!
    der Zahnfleischrückgang käme ja durch den Engstand, weshalb eine Zahnspange unbedingt nötig sei. Diese Aussage finde ich unseriös. Es gibt genug (auch ältere) Menschen mit Engstand, die keine freiligenden Zahnhälse haben! Zu bedenken gebe ich aber auch, dass nach einer Ausformung des Zahnbogens ohne Extraktionen die UK-Zähne unter Umständen so stark protrudiert (nach vorne gedrückt) werden, dass dies alleine durch die folgende ungünstige Belastung zu einem Zahnfleischrückgang führen kann. Ich kenne eine 14-Jährige der nach einer solchen KFO-Behandlung der Frontzahnverlust im UK droht, weil der Knochen so stark zurückgegangen ist.
     
  4. bluelilac

    bluelilac Guest

    invisalign geht bei meiner fehlstellung angeblich nicht... meine zähne stehen halt echt kreuz und quer... <br /><br />mir kommt vor, dass die meisten kfo's sich um solche fragen überhaupt nicht scheren, so nach dem motto "wenns passiert, dass sich ein zahn lockert, passiert es halt, das muss man in kauf nehmen"... <br />bestimmt gibt es welche, die anders sind, aber die muss man ja erst mal finden... <br /><br />ich fand die Aussage der Zahnärztin auch unseriös, und fand es auch komisch, dass der KFO auf den doch deutlichen Zahnfleischrückgang gar nicht eingegangen ist...<br /><br />Naja, mal sehen, ob ich jemanden finde, bei dem ich ein besseres Gefühl habe...<br /><br />Danke für die Antwort!
     
  5. Christa

    Christa Guest

    puuh Iris, hört sich gar nicht gut an! werde beim nächsten Termin den KFO darauf ansprechen (selbstligierende Brackets usw.),
    andererseits kann man wohl davon ausgehen, daß sich im ALLGEMEINEN ein Knochenabbau in Grenzen hält und nur eher ausnahmsweise so dramatisch wird, was für die Betroffenen natürlich sehr belastend ist.
    Ich meine, wenn der Knochenabbau die Regel wäre, nicht die Ausnahme,
    würde das sofort stärker thematisiert und wäre bekannt. Die Zähne sollen hinterher ja schließlich besser aussehen als vorher und normalerweise
    wird das auch der Fall sein, sonst würde jeder dankend auf spange verzichten.
    Ich hatte selbst starke Probleme mit Parodontitis usw., ist aber völlig ausgeheilt, bin nun aber gespannt ob die Spange und Zahnverschiebung
    den Knochenabbau wieder fördern, dann wird die Behandlung sofort abgebrochen.
    werde den fortgang gelegentlich auf meiner website dokumentieren. Im moment siehts so aus wie auf dem bildchen.

    Alles Gute! Christa
     
  6. Iris

    Iris New Member

    Ich meine, wenn der Knochenabbau die Regel wäre, nicht die Ausnahme,
    würde das sofort stärker thematisiert und wäre bekannt.
    Das sollte man jedenfalls meinen. Ich habe im Zuge meiner langen Arztsuche mit zahlreichen Erstberatungsgesprächen und umfangreichen Recherchen im Internet ect. den Eindruck gewonnen, dass gerade dieses Risiko allgmein wenig angsprochen wird. Fast könnte man meinen, ein ganzer Berufstand würde hier versuchen ein dunkles Geheimnis (wobei dieses Risiko nicht das einzige totgeschwiegene kfoimmanente Problem ist) zu verbergen. So gibt es zB. auch keine (der Allgemeinheit zugänglich gemachten) Angaben zur Häufigkeit der angesprochenen Rezessionen und auch Ursachenforschung findet scheibar nicht statt. Die meisten Ärzte streiten ab, dass die Zahnspange einen Zahnfleischrückgang bewirkt hat, andere sagen "unter vorgehaltener Hand" bzw. im Flüsterton, dass dies bei jeder Behandlung mehr oder weniger stark eintritt. Man könnte den Eindruck gewinnnen, dass es eine stille Übereinkunft der KFOs gibt über dieses Thema zu schweigen. (so nach dem Motto: über etwas, das es nicht gibt, müssen wir auch nicht aufklären)
    Im Internet finden sich von professioneller Seite nur wenige Hinweise auf das besagte Risiko. Wen es interessiert, der kann es dennoch nachlesen:
    "Risiken der konventionellen Kieferorthopädie wie parodontale Rezessionen, Fenestrationen,
    Attachementverlust oder apikale Resorptionen sollen durch die AOO minimiert werden."
    <a href="http://www.gak-stuttgart.de/wp-content/uploads/2006/09/kurzbericht_gak_154.pdf" target="_blank" rel="nofollow">http://www.gak-stuttgart.de/wp-content/uploads/200 6/09/kurzbericht_gak_154.pdf</a>

    <a href="http://www-klinik.uni-mainz.de/ZMK/Zahnerhaltung/downloads/Paro-klinischeDiagnostik-Befundung.pdf" target="_blank" rel="nofollow">http://www-klinik.uni-mainz.de/ZMK/Zahnerhaltung/d ownloads/Paro-klinischeDiagnostik-Befundung.pdf</a>
    "Starke Bukkalbewegung der Zähne im Rahmen
    einer KFO-Behandlung"


    Wenn Zahnmediziner auch nicht gerne und offen darüber reden, so kann man doch aus der Anzahl der Betroffenen, die im Internet Rat suchen, auf eine nicht zu unterschätzende Prävalenz der durch KFO bedingten Parodontalrezessionen schließen.
    Suche mal in Progenica nach Zahnfleischtransplantation und Zahnfleischrückgang!

    andererseits kann man wohl davon ausgehen, daß sich im ALLGEMEINEN ein Knochenabbau in Grenzen hält und nur eher ausnahmsweise so dramatisch wird, was für die Betroffenen natürlich sehr belastend ist.
    Ja, ich denke, dass man es so formulieren kann. In den meisten Fällen ist der Knochenabbau so gering, dass es (zunächst!!; im Alter nämlich doch früher!) gar nicht zu freiligenden Zahnhälsen kommt. Bei mir hat zB. auch im OK-Bereich auch ein Abbau stattgefunden. Dieser ist allerdings so gering, dass großteils keine Zahnhälse freiligen. Wenn man aber auf den Modellen (vorher-nachher) die Läge der sichbaren (also nicht vom Zahnfleisch bedeckten) Zahnkrone misst, kommt man zu dem Ergebnis, dass auch im OK ein Abbauvon ca. 0,5-1,5mm (an manchen Zähnen mehr, an manchen weniger) stattgefunden hat.
    Wenig vertrauenserweckend finde ich, dass selbst bei "Vorzeigefällen" praktisch immer leichte Rezessionen erkennbar sind. zB: <a href="http://www.meduniwien.ac.at/zahnklinik/pix/sujet/2/pix10.jpg" target="_blank" rel="nofollow">http://www.meduniwien.ac.at/zahnklinik/pix/sujet/2 /pix10.jpg</a>

    Nebenbei gesagt glaube ich auch, dass dieses Problem ältere Patienten eher betrifft.
     
  7. bluelilac

    bluelilac Guest

    Fragt sich nur, was dann die bessere Lösung ist.... mit einem total verbauten Gebiss herumzulaufen, mit dem sogar Kauen schwierig ist, oder die Zähne zu verlieren... Jetzt mal übertrieben gesagt..
    BESSER dürfte die Zahnfleisch-Situation ja auf keinen Fall werden, wenn überhaupt, dann schlechter...

    @Iris: Die KFO, bei der du in Behandlung bist, hast du das Gefühl, dass sie diesen Aspekt beachtet und nicht unter den Tisch kehrt?
     
  8. Iris

    Iris New Member

    @Iris: Die KFO, bei der du in Behandlung bist, hast du das Gefühl, dass sie diesen Aspekt beachtet und nicht unter den Tisch kehrt? Auf jeden Fall. Ich habe sie aber auch sehr bestimmt darauf angesprochen. Sie hat die Brackets so geklebt, dass die Zähne im am stärksten betroffenen Gebiet eigentlich nicht mehr unnötig gerader ausgerichtet werden (dafür wird auch der sehr leichte Engstand bestehen bleiben und den perfekten Biss werde ich wohl auch nie bekommen) und nur noch die "notwendigsten" Zahnbewegungen stattfinden
    BESSER dürfte die Zahnfleisch-Situation ja auf keinen Fall werden, wenn überhaupt, dann schlechter...

    Nein, besser ist das Zahnfleisch durch eine KFO-Behandlung mit Sicherheit noch nie geworden (auch wenn das extrem unseriöse Kieferorthopäden behaupten!)

    mit einem total verbauten Gebiss herumzulaufen, mit dem sogar Kauen schwierig ist, oder die Zähne zu verlieren... Jetzt mal übertrieben gesagt.. So könnte man es sagen.
    Eine KFO-freie Alternative wären Veneers. Wenn die Zähne füllungsfrei sind, wäre es jedoch schade darum.
    Eine Behandlung mit selbstligierenden Brackets kann man evtl. dennoch wagen. Wichtig ist, dass der KFO wirklich vorsichtig vorgeht und die Zähne nicht zu schnell bewegt werden. Eine Behandlung nach der RISSE oder SATO Technik ist sicher auch eine Überlegung wert. Bei dieser Form der Behandlung, die nur von wenigen KFOs angewandt wird, wird mit vielfach geringeren und damit besser verträglichen Kräften gearbeitet.
     
  9. bluelilac

    bluelilac Guest

    Bei dieser Form der Behandlung, die nur von wenigen KFOs angewandt wird, wird mit vielfach geringeren und damit besser verträglichen Kräften gearbeitet.

    Und kennst du vielleicht jemanden in Wien, der diese Methoden anwendet? Ich konnte trotz mehrstündigem Suchen niemanden finden im Internet, halt nicht in Österreich bzw. Wien Umgebung..

    Ich glaub, ich werd mir mein zweites Erstgespräch auch bei deiner Ärztin ausmachen. Wenn jemand, der so viel Mist wie du mitgemacht hat, einigermassen Vertrauen zu einer Kieferorthopädin hat, sagt das schon einiges aus..

    lg Karin
     
  10. bluelilac

    bluelilac Guest

    MIr ist es auch egal, wie lange die Behandlung dauernd. Lieber 4 jahre Zahnspange und die Zähne nur ganz langsam bewegen, als nur ein Jahr Spange und dafür danach keine Zähne mehr..
     

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