Six Month Smile - Jemand Erfahrung?

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von eddi, 3 Mai 2018.

  1. eddi

    eddi New Member

    Hallo alle zusammen!
    Ich habe mich endlich dazu entschieden, meine Zahnfehlstellung mit bald 30 Jahren zu korrigieren.
    Durch Zufall bin ich dabei nun auf Six Month Smiles gestoßen, was mir mein Zahnarzt empfohlen hat. Jetzt ist es gar nicht so einfach, Erfahrungsberichte dazu im Internet zu finden, da es in Deutschland wohl noch nicht all zusehr verbreitet ist. Das Werbeversprechen lautet zwar, dass die Fehlstellung damit in 6 Monaten behoben ist, mein Zahnarzt sagte mir aber schon, dass es wohl eher 9 Monate werden. Dennoch bin ich extrem verunsichert, da ich eigentlich bei allen anderen durchgehend von einer Behandlungsdauer über 2-3 Jahre lese. Soll das wirklich in 9 Monaten klappen?! In der Zahnarztpraxis habe ich mir 3 verschiedene Meinungen eingeholt und alle sagten, dass das absolut realistisch ist.
    Damit ihr euch ein Bild machen könnt: meine beiden Eckzähne im OK hängen zu hoch, müssten also "runtergedrückt" werden (ich hoffe das ist verständlich), mein Schneidezahn ist leicht schief und im UK muss ein Zahn richtig gedreht werden.

    Gibt es hier vielleicht jemand, der von Six Month Smiles gehört hat (im Bekanntenkreis etc.) oder es gar selber hatte? Auf Youtube sieht man auch einige Erfolgsvideos, aber ein paar "echte" Erfahrungen wären schön.

    Die ersten Tage damit waren übrigens brutal. Ich hätte mir die Brackets fast selbst rausgerissen und bin halb wahnsinnig geworden. Von den Schmerzen mal ganz abgesehen. Nach Tag 3 haben sich die Schmerzen gelegt. Der Wechsel soll bei mir wohl auch alle 2 Wochen stattfinden. An Essen ist übrigens auch kaum zu denken. 3-4 Kg sind schon runter :D

    Danke an jeden, der seine Erfahrung mit mir teilt!
     
  2. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo eddi,

    ich kenne das System nicht. Da hier vor einiger Zeit mal eine Userin damit behandelt wurde und zumindest anfangs ihre Erfahrungen geschrieben hat, habe ich auch mal im Internet gesucht. Man findet in der Tat so gut wie nichts wirklich hilfreiches. Lediglich Werbeversprechen und an und zu Fotos des Systems. Wie Du das einstufst, musst Du für Dich entscheiden. Mir kommt es schon komisch vor, dass so gut wie kein Kieferorthopäde diese „Inovation“ anbietet.

    Bedenk bei Deiner Entscheidung aber folgende Punkte:
    - Zahnbewegungen brauchen Zeit und sollten besser langsam erfolgen. Je nach Umfang kann das zu schnelle Bewegen zu Wurzelresorptionen führen. 6 Monate erscheinen mir als Verallgemeinerung daher etwas sehr ambitioniert.
    - Eine kieferorthopädische Behandlung sollte durch einen Kieferorthopäden erfolgen, nicht durch einen Zahnarzt.
    - Zähne verschieben ist nicht die Kunst. Diese bestehet in der anschließenden Einstellung des Bisses (Okklusion). Das braucht oft mehr Zeit, als die ursprüngliche Bewegung.

    Wenn Du einen Rat willst, geh zu einem richtigen KFO und lass dich dort vernünftig beraten. Ob die Behandlung 1 oder 2 Jahre dauert, ist letztendlich nicht relevant. Relevant ist ein ideales Ergebnis in Kombination mit gesunden Zähnen. Achte auch auf eine gute Retention nach der Behandlung.

    Gruß

    joda
     
  3. Maus

    Maus New Member

    Hallo eddi,
    soweit ich Six Month Smile verstanden habe, geht es vor allem um die Ästhetik der geraden Zähne, nicht um den richtigen Biss. Das man in 6-9 Monaten die Zähne gerade gerückt haben kann, kann ich mir gut vorstellen, wenn ich mir meine Ergebnisse nach nur wenigen Monaten anschaue. Das, was lange dauert, ist das Verschieben der Zähne, bis der richtige Biss eingestellt wird. Da es beim Six Month Smile aber nicht hierrum geht, kann diese ganze Phase (und entsprechend die Zeit) eingespart werden.

    Für mich erklärt das auch, warum Kieferorthopäden in Deutschland von diesem System nicht allzu begeistert sind, da es ja das Zeil der Kieferorthopäden ist, alle Zähne in die richtige Position zu bringen, und nicht nur ein ästhetisches Bild herzustellen.

    Wenn ich dich richtig verstanden habe, waren die verschiedenen Meinungen alle aus der gleichen Zahnarztpraxis? Es könnte sein, dass diese Meinungen nicht unabhängig voneinander sind. Besser ist es hier, sich in verschiedenen Praxen verschiedene Meinungen einzuholen. Am besten natürlich beim KFO.

    Das eine Zahnspange in den ersten Tagen verdammt weh tut, ist ganz normal und liegt jetzt nicht an einem bestimmten System. Auch ich hatte die ersten drei Tage Schmerzen und zu Essen gab es nur Suppe und Brei. Nach einer Woche konnte ich langsam wieder kauen. Auch jetzt habe ich nach Bogenwechsel Schmerzen. Wenn es nicht mehr geht hilft eben eine Schmerztablette. Ich motiviere mich dann immer damit, dass ich daran denke, wie es irgendwann mal aussehen sollte :)

    Liebe Grüße
    Maus
     
  4. eddi

    eddi New Member

    Hallo ihr lieben,

    es ist jetzt etwas Zeit vergangen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle für eure Antworten, die haben mir in der Anfangszeit sehr geholfen.
    Nun ist bald ein Jahr vorbei und es hat sich eine Menge getan. Die angedachten 9 Monate konnten wir leider nicht einhalten, aber weit ist der Weg nicht mehr. Aber ich hatte nun einen Vorfall, wozu ich euren Rat und Meinung benötige, ich bin nämlich echt sprachlos.

    Meine Zähne sind noch nicht gerade. Beide Eckzähne stehen noch hervor und auch mein Schneidezahn benötigt vermutlich schätzungsweise mindestens 2 Monate Behandlung, da dieser noch etwas schief ist. Mein Zahnarzt wollte mir die Brackets allerdings dennoch einfach herausnehmen wenn ich nicht eingeschritten wäre. Meine Zähne sind wirklich noch zu schief und ich bin völlig sprachlos, dass er mir die Brackets einfach entfernen wollte. Habt ihr das schon mal erlebt? Ich musste ihm im Spiegel zeigen, was mich noch stört, was aber wirklich völlig offensichtlich ist!

    Die Behandlung wird nun einen Monat weitergeführt, weil ich es so wollte. Ansonsten wäre ich mit schiefen Zähnen nachhause gegangen.

    Ich bin auf Eure Meinungen gespannt.
     
  5. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo eddi,

    das ist sicher nicht normal, dass ein Zahnarzt ohne Rücksprache/Einverständnis mit dem Patienten etwas unternimmt und es sollte auch nicht vorkommen. Ich sage es mal vorsichtig. Vielleicht war die Kombination eines Systems, das großspurige Versprechungen macht und dann von einem Zahnarzt eingesetzt wird, nicht ideal. Qualität benötigt i.d.R. Zeit und bei derartigen Aussagen wäre ich immer vorsichtig. Zudem bin ich der Meinung, dass Spangen nur von Kieferorthopäden eingesetzt werden sollten. Aber das hilft Dir jetzt nicht weiter. Die Gründe für das Bestreben Deines Zahnarztes, die Behandlung so plötzlich beenden zu wollen, können vielschichtig sein:

    - Kosten (die Zeit ist um)
    - Systembedingt (vielleicht kann das System mehr nicht leisten)
    - Erfahrung (vielleicht kann er es mangels Erfahrung nicht besser)

    Vermutlich ist es eine Kombination dieser Punkte.

    Das kann nur ein Fachmann entscheiden. Vielleicht solltest Du Dir einfach eine Zweitmeinung bei einem richtigen Kieferorthopäden (!) holen. Die pauschale Verlängerung um 1 Monat wird Dich sicher (Glaskugel) nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Gute KFO in nicht rein kosmetischen Fällen, dauert, und da ist ein Jahr schon sehr wenig. Mal abgesehen davon, dass bei Dir die Grobbewegung ja offenbar noch nicht einmal abgeschlossen ist. Die Eigentliche Zeit geht für die Feineinstellung drauf.

    Lange Rede kurzer Sinn, geh zu einem KFO und lass das beurteilen. Wichtig ist vor allem auch, dass der Biss nachher stimmt. Leider ist genau das eingetreten, wovor gewarnt wurde...

    Gruß

    joda
     
  6. eddi

    eddi New Member

    Hallo Joda,

    danke für deine ausführliche Einschätzung.
    Leider geht das auf meine Kappe. Ich war so fest entschlossene endlich meine Zahnfehlstellungen zu korrigieren, dass ich mich nicht genügend im Vorfeld informiert habe, sondern den nächstbesten Zahnarzt rausgesucht habe. Sonst hätte ich auf deinen Rat gehört und wäre zu einem Kieferorthopäden gegangen, darauf habe ich in dem Moment leider gar nicht geachtet.

    Wir haben vor einigen Wochen diesen Termin zum Brackets entfernen vereinbart, da es seiner Meinung nach realistisch war, dass die Zähne in der Zeit gerade stehen. Da wir die Termine für die nächsten 4 Wochen immer zuvor vereinbart hatten, war das nicht ungewöhnlich. Wenn zu dem Zeitpunkt die Zähne aber noch nicht so weit sind, bin ich davon ausgegangen, dass die Behandlung normal fortgeführt wird. Falsch gedacht..

    Wahrscheinlich hast du Recht, vermutlich hat er sich mit der Behandlungszeit verschätzt und meine Behandlung ist jetzt einfach zu teuer und rentiert sich nicht mehr. Ich will mir gar nicht vorstellen was passiert wäre, wenn ich da nicht eingeschritten wäre. Dann wäre die Behandlung für ihn abgeschlossen und ich hätte weiterhin schiefe Zähne und einen Rechtsstreit am Hals. Umso mehr ich darüber nachdenke, umso weniger kann ich das glauben was mir da fast passiert wäre.

    Wenn jemand einen Rat hat an wen ich mich wenden kann, gerne her damit. Meiner verärgerten Meinung ist das nah an Betrug. Ich zahle 5.000€ und vertraue darauf, dass ich nach der Behandlung zufrieden bin und dann das.

    Ich bin bereits auf der Suche nach einem Kieferorthopäden. Das erste Gespräch verlief leider nicht gut
    In einer laufenden Behandlung mischt der Kieferorthopäde sich nicht ein. Einerseits verständlich, andererseits wollte und brauche ich nur einen Rat.

    Sorry für's auskotzen, ich bin echt bedient. :/

    Schöne Grüße
     
  7. joda

    joda Well-Known Member

    Wenn die Zähne nicht gerade stehen, macht man als Arzt keinen Entnahmetermin mit dem Patienten aus. Die Spange sollte, wenn alles passt noch mindestens 4 Wochen im Mund verbleiben, damit sich zumindest eine gewisse Anfangsfestigkeit ergibt. Erst, wenn alles passt, wird der Termin gemacht. Es scheinen bei Dir ja auch nicht nur Kleinigkeiten zu sein, die noch nicht passen.

    Eine Zweitmeinung macht nicht unbedingt jeder KFO gerne. Allerdings ist es auch nichts Ungewöhnliches. Auch kommt es immer mal wieder vor, dass Patienten während einer Behandlung wechseln. Bei Dir kommt leider dazu, dass der Erstbehandler kein KFO ist und Du ein sehr unübliches und exotisches Bracketsystem im Mund hast. Ich würde bei den KFOs mit dem Wunsch des Behandlerwechsels anrufen. Da werden sie meist offener für ein Gespräch.

    Hast Du die 5000 € schon komplett bezahlt, zahlst Du in Raten oder nach tatsächlichem Aufwand? Wie lange läuft die Behandlung schon genau, was wurde gemacht und wie viele Termine hattest Du?

    Ob die o.g. Summe für Dein Ziel ausreichend ist, kann ich nicht beurteilen. Ich würde aber an Deiner Stelle damit rechnen, dass Mehrkosten auf Dich zukommen. Aber das sollte nicht das primäre Problem sein. Wichtig ist die Zweitmeinung und ggf. der Behandlerwechsel. Je nachdem, wo Du wohnst, sollten doch mehrere KFOs in Deiner Nähe sein. Wenn Du nachher nach wie vor schiefe Zähne und, was noch schlimmer wäre, einen nicht passenden Biss hast, wäre das sicher schlecht.

    Der einzig sinnvolle Rat, den ich Dir geben kann ist, Dir eine weitere Meinung zu holen und mal darüber nachzudenken, ob Du den Arzt nicht wechseln willst. Ist der Arzt denn auch Dein normaler Zahnarzt? Vielleicht kannst Du auch mal bei Deiner Krankenkasse anrufen. Du bist zwar Selbstzahler, aber vielleicht kann man Dir dort auch noch einen Rat geben oder einen "Gutachter-Arzt" nennen.

    Gruß

    joda
     

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