Hallo liebe Mitglieder, Ich habe eine Frage, zu der ich sonst nirgends etwas finden kann...und zwar: bin ich die einzige, bei der die zähne nicht erst nach einem drahtwechsel wehtun sondern schon BEIM drahtwechsel? Das öffnen und vor allem das Schließen der Brackets um einen neuen Draht sind bei mir bei jedem einzelnen Zahn unterträgliche Schmerzen. Die Assistentinnen müssen mit hohem druck arbeiten um die bracktes geschlossen zu bekommen, und das tut bei den ohnehin schon druckempfindlichen zähnen unbeschreiblich weh. Letztes mal brauchte es bei einem zahn sogar 6 anläufe, es musste so stark gegen den zahn gedrückt werden dass ich am liebsten aufspringen wollte... Gibt es jemanden, bei dem es ähnlich ist? Wie kann es sein, dass die mehrheit überhaupt keine schmerzen empfindet wenn so stark auf die zähne gedrückt wird? Alle berichten nur von schmerzen einige stunden nach dem drahtwechsel. Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll, anscheinend muss ich das bei jedem termin erdulden bis zum ende meiner spangenzeit :-( Liebe grüße
Hallo Lyra! Das klingt nicht gut, was Du uns da beschreibst. Du hast selbstligierende Brackets. Die haben slots (kleine Schlösser) die mit einem Art Stift geöffnet werden und nach Einligieren des neuen Bogens mit Draufdrücken geschlossen werden. Üblicherweise sollte das nicht weh tun, nur in Ausnahmefällen, zB wenn ein Zahn noch etwas weiter vom Bogen entfernt steht, da wird "Gewalt" angewendet. Feinfühlige KFOs verwenden aber ein Kettchen, bis der Zahn leicht eingegliedert werden kann. Bei mir gab es einmal ein echtes Drama. Die Assistentin konnte das Schloss am 5er einfach nicht zumachen. Sie lag fast schon auf mir drauf und ich wollte ausweichen. Es tat so weh, dass ich sie wegstieß. Dann kam die KFO, die immer sanft war. Fädelte den ganzen Bogen wieder aus und fing diesmal bei den Mahlzähnen an. Klong, klong....ohne Schmerzen. Leider hat der 5er sehr gelitten, er tat tagelang noch weh- ein Zahntrauma. Diese Assistentin ließ ich nie wieder an mich ran. Bei Dir gibt es einige Möglichkeiten: Sind die Schlösser ok, funktioniert das Öffnen und Schließen leicht, wenn der Bogen draußen ist? Diese slots sind sehr anfällig, sind Deine aus Metall? Auch Keramikbrackets können Metallslots haben, die sind angeblich besser. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass alle gleichzeitig ihren Geist aufgeben. Wie lange hast Du die Brackets schon? Sind die Termine zum Bogenwechsel zu knapp zusammen und die Zähne haben sich noch nicht an die neue Position gewöhnt? Bei SL- Brackets sind 8 Wochen- Abstände durchaus üblich, vor allem am Anfang der Behandlung. Wie ist es mit Schmerzen überhaupt bei Dir? Wenn Du zum nächsten Termin gehst, hast Du da noch Druckschmerzen? Oder fangen die dann dort durch die Behandlung wieder an- beim Öffnen der Schlösser? Jedenfalls stimmt etwas nicht, und ich würde den/die KFO ansprechen, das schildern und er/sie muss sich das anschauen und handeln. Keiner muss zusätzlich zum üblichen Druckschmerz, der meistens erst im Lauf des Tages auftritt, solche Leiden erdulden. Von meinem oben geschildertem Erlebnis abgesehen habe ich noch nie etwas Ähnliches, das Du hier beschreibst, gehört. Ich hoffe, dass Dir geholfen werden kann, sonst wird jeder Bogenwechsel zur Tortur und zum Risiko für Deine Zahnwurzeln. LG RM
Hallo RM, Danke für deine schnelle antwort! Also ich habe metallbrackets, und zwar seit 3,5 monaten. Mir wurde beim kfo vermittelt dass es mehr oder weniger normal ist dass das bogen wechseln weh tut, vor allem wenn die zähne noch schief sind...aber ich werde nächstes mal noch einmal nachfragen. Bei sind die termine im 5-6 wochen takt - meinst du das ist zu knapp? Und ja, ich habe bis zum nächsten termin eigentlich immer noch schmerzen an den zähnen, zumindest beim essen oder wenn ich auf einzelne zähne draufdrücke. Mir wurde gesagt dass das schmerzempfinden halt unterschiedlich ist... Genauso wie du es mit deinem 5er zahn beschrieben hast war es bei mir auch! Am schluss haben sie zu zweit daran gewerkt, und sie meinten dass es bei einem stärkeren draht halt immer schwerer geht. Ich bin nicht sicher ob es halt so ist oder ob es an der mangelden feinfühligkeit der assistentinnen liegt... :-/ Ob das öffnen und schließen ohne draht gut funktioniert kann ich nicht sagen weil ja immer gleich der nächste draht hineinkommt... Und bei dir ist es also der normalfall dass das schließen überhaupt nicht wehtut...? Sind deine zähne beim jeweils nächsten termin auch überhaupt nicht mehr druckempfindlich? Lg Lyra
Hallo Lyra! Nein, Bogenwechsel tut an sich nicht weh. Alle, die ich gefragt haben, sagen, nein, erst nach einiger Zeit beginnt der Druck. Das Einligieren darf nicht schmerzen, auch nicht das Schließen der slots. Meine Zähne, besonders die oberen Schneidezähne, waren auch schief und empfindlich, aber nie beim Bogenwechsel. Ein Zahn, der aus der Reihe tanzt, erfordert besondere Behandlung. Das kannst Du bei @Bea83 und @Anja-72 nachlesen, da gab es Vorarbeiten, bis es gelang. Du hast sicher noch die sehr dünnen, elastischen Bögen, da dürfte es nicht solche Probleme geben. Was stellen die dann mit Dir an, wenn die steiferen Vierkantbögen eingelegt werden? Bist Du Privatpatientin oder übernimmt die Kassa einen Teil? (Wird bei KFO- Wechsel wichtig) An Deiner Stelle würde ich das Gespräch mit der KFO suchen, ihr sagen, dass das so nicht zum Aushalten ist. Sie sollte die Schlösschen überprüfen, kaputte oder schwer schließende austauschen- auf ihre Kosten, die Qualen hast eh Du allein dabei. Wenn Du zum nächsten Termin gehst und noch Druckschmerzen hast, würde ich die Bögen nicht wechseln lassen. Ein thermoelastischer Bogen kann lange wirken, und Zähne verschieben sich nicht nach dem Plan von KFOs. Zähne reagieren schneller oder langsamer, manchmal sogar gar nicht- Gewalt hilft da nicht. Ich bin schon ein "älteres Semester", und ich wollte nicht auf Biegen und Brechen die Behandlung durchziehen. Es kostete genauso viel, egal wie viel Zeit meine Zähne dazu benötigten. Vor dem nächsten Bogenwechsel hatte ich keinerlei Druckschmerzen mehr, der Bogen fühlte sich dann "locker" an und seine Enden schauten aus den letzten Bracketsröhrchen weiter heraus. Ehrlich gesagt habe ich bei Deinen Schilderungen ein bisschen Angst um Deine Zähne bekommen. Regulierungen verursachen durch Druck bewusst herbeigeführte Entzündungen, auf der einen Seite wird Knochensubstanz abgebaut und auf der anderen aufgebaut. Dafür braucht der Knochen Zeit. Ein zu starker Druck kann Schäden verursachen, Wurzelresorptionen können auch auftreten, Vorsicht ist immer angebracht. Man/frau muss viel aushalten während einer KFO- Behandlung, kannst Du ja hier stöbern, aber das, was Du beschreibst, dürfte nicht sein. Sprich die KFO an, auch für Beratung und Erklärungen zahlst Du sowieso mit und hast ein Recht darauf. Wenn die Kommunikation nicht klappt, wenn Du Dich dort nicht wohl fühlst, wenn Du Angst vor Bogenwechsel hast, dann stimmt etwas nicht. Nimm zu einem Gespräch eine Vertrauensperson mit, schreib Dir alle Fragen vorher auf und lass sie Dir beantworten. Hoffentlich kannst Du bald Positiveres berichten. LG RM
Berichtigung: slots = Schlitze, in diesem Fall in den Brackets, die mit einem Schiebe- Mechanismus geschlossen werden Also slots heißt nicht Schlösser, sorry. LG RM
Das macht mir jetzt wirklich bedenken mit dem knochenabbau usw... :-/ ich werde meinen nächsten termin auf jeden fall nach hinten verschieben. Ich habe allerdings schon den mittelstarken vierkantdraht drin, keine dünnen bögen. Das war auch das argument der assistentin, warum er so stark reingeht. Ich werde es auf jeden fall beim kfo ansprechen und hoffen dass es nicht nur heißt, da kann man nichts machen... Liebe grüße
Knochenabbau und -aufbau ist normal, nur so funktioniert Zahnverschiebung oder Zahnkippung. Wie lange soll denn voraussichtlich die Behandlung dauern, was soll erreicht werden? Was sagt der KFO, wenn die normalen Druckschmerzen nicht nach den üblichen paar Tagen aufhören? Wenn das Schließen eines Brackets 6 Versuche braucht, ist entweder der Mechanismus kaputt oder die Assistentin total ungeschickt/ ungeübt. Wenn so viel Druck ausgeübt werden muss, bis der Bogen im slot und verankert ist, wenn es 2 Leute braucht zum Einligieren, dann stimmt etwas nicht. Vielleicht ist es für Deine Dauerschmerzen wirklich besser, den derzeitigen Bogen länger zutragen und Dir und den Zähnen eine Erholungsphase zu gönnen. Auf jeden Fall den KFO gezielt ansprechen, vielleicht nochmals den dünneren Bogen tragen, um Druck rauszunehmen. LG RM
Hallo Lyra, also beim ersten Bogenwechsel hat es mir sehr weh getan. Darum nehme ich seit dem 2. Bogenwechsel immer vorher ein Schmerzmittel. Jetzt tut es noch manchmal ein bisschen weh. Aber ich denke, so wie du es beschreibst, sollte es nicht sein. Vielleicht bist du zu tapfer. Mein Geschrei, wenn es mir so weh täte, wie du es beschreibst, würde kein Arzt aushalten . Das meine ich ernst. In welchen Intervallen werden denn deine Bögen gewechselt? Ich habe einen Termin alle 4 Wochen und in den ersten 8 Monaten wurde dabei jeweils ein Bogen gewechselt. Also die ersten Bögen blieben immer für 8 Wochen drin. Jetzt hab ich unten einen, der mehrere Monate drin bleiben soll, oben leider nicht, aber das ist eine andere Geschichte. Wenn ich dir einen Rat geben sollte: lass dir das so nicht gefallen! Besprich das unbedingt mit dem der Ärztin. Alles Gute
Noch eine Idee, falls die in Corona-Zeiten umsetzbar ist: Frag doch mal Deine Mitpatienten wie es ihnen ergeht beim Bogenwechsel. Ich habe schon von wenigen Patienten gelesen, die schon beim Bogenwechsel empfindlich waren. Wenn sich das allerdings in der Praxis häuft, läuft da m.E. etwas schief. Wenn Du alle 5-6 Wochen einen Termin hast und dabei auch immer der Bogen gewechselt wird (oder zumindest in den 3,5 Monaten schon öfter) und Du jetzt schon bei einem Vierkantbogen bist erscheint es mir, dass es da jemand sehr eilig hat. Wie wirkt denn die Praxis sonst so auf Dich? Nehmen sie sich Zeit für Dich oder wimmeln sie Dich schnell ab?
Hallo Trinity, Ja, das stimmt - mein KFO wirbt auch damit, dass seine Patienten die Behandlung in ziemlich kurzer Zeit abschließen. Ich habe ihm aber schon gesagt dass ich lieber länger brauche und dafür weniger Schmerzen habe bzw meine Zähne auch mehr schone. Zum Glück nimmt sich der Arzt wirklich Zeit für alle Fragen, ich war auch schon zweimal spontan dort und er hat dann mit mir geredet und Lösungen vorgeschlagen (zb habe ich vor einer Woche so blaue Aufbisse auf allen unteren Backenzähnen bekommen, und konnte gemeinsam mit den Gummis/Elastics dann überhaupt nicht schlafen weil es die Zähne so aufeinander drückte und das wieder mal sehr wehtat...jetzt kann die Elastics in der Nacht draußen lassen, aber mittlerweile ist es schon etwas besser. Mein KFO hat in der Umgebung einen sehr guten Ruf, deshalb bin ich auch zu ihm gegangen. Anscheinend tut mir meine Zähne einfach dreimal so stark weh wie anderen...verstehe ich zwar nicht, aber kann man ja nicht ändern. lg
Hallo Marsie, Du bist die erste die sagt, dass ihr ein Bogenwechsel auch schon mal wehgetan hat! War es bei dir also auch beim Schließen der Brackets so schlimm? Vielleicht mache ich das mit dem vorher Schmerzmittel nehmen nächstes Mal auch... Bei mir wurde bisher unten jedes Mal der Bogen gewechselt (also alle 5 Wochen), deshalb habe ich auch jetzt (nach 3 Monaten Spange im Unterkiefer) schon einen Vierkantbogen. Oben wurde der Bogen bisher nur 1 Mal gewechselt, ist aber auch schon ein Vierkantbogen. Anscheinend soll dieser drin bleiben bis meine Lücken geschlossen sind (mir wurden wegen Platzmangel die oberen 4er gezogen). Und ja, es fällt mir wirklich schwer deutlich zu sagen wie arg es mir wehtut...Die Assistentinnen fragen eh immer ob es noch geht bei mir, dann sage ich zwar schon Bescheid, aber es hilft ja nichts, das Bracket muss ja trotzdem zugehen :-/
Hi Lyra, ich trage ja meine Brackets innen und weiß nicht genau, was gemacht wird. Weh tut es jedenfalls, wenn ein Zahn sich nicht ganz freiwillig in den neuen Bogen fügt. Ich jammere dann immer gleich, damit die KFO merkt, dass das jetzt schon heftig ist. Weißt du, irgendwann hab ich beschlossen, dass ich nicht mehr alles tapfer uns stumm ertragen will. Wenn es weh tut, lasse ich es hören. Wenn nichts anderes möglich ist, halte ich es dann schon aus. Aber manchmal gibt es doch Möglichkeiten, die Arbeiten mit weniger Schmerzen zu haben, denke ich. Und das können die ÄrztInnen ja nur machen, wenn sie Feedback zu ihrer Arbeit bekommen. Aber die Schmerztablette vor dem Bogenwechsel ist jedenfalls eine gute Idee. Alle 5 Woche einmal schadet die dir bestimmt nicht und sie nimmt Stress weg. Davon haben wir eh alle geung! Alles Gute! marsie
