Mit 40 das volle Programm, Lingualspange, GNE, Kieferverlagerung

Dieses Thema im Forum "Lingualspangen" wurde erstellt von Heino, 4 Juli 2021.

  1. Heino

    Heino Member

    Hallo liebe Zahnspangenfreunde und die die es noch werden möchten :),

    nach einer längeren Ruhephase melde ich mich zurück mit den Einzelheiten zur GROßEN OP (Nr. 2 von 3). Es hat nun die Vorbereitungsphase begonnen. Ich war letzte Woche beim Chirurgen und es ist der gleiche, der auch schon die GNE operiert hat.

    Dies war nur der erste Besuch mit einer kurzen Vorbesprechung wie es jetzt weiter geht. Außerdem wurde ein vorläufiger OP Termin festgelegt. Tatächlich gab es wenig Auswahl, da natürlich nicht jeden Tag operiert wird. Ich möchte es schnell hinter mich bringen und habe daher den August gewählt. Juli wäre auch möglich gewesen, aber nur mit viel Hektik für alle Seiten und dieses Mal wollen wir doch ein wenig mehr planen.
    Umgelagert werden beide Kiefer, so viel steht schon fest. Nach der OP werden die Kiefer mit Gummis fixiert, daher sollen vor der OP noch Brackets außen geklebt werden. Für mich bedeutet das also kurzzeitig Stereo Zahnspange. :)

    Die nächsten Schritte sind: Anfertigung von aktuellen Modellen, danach Detailbesprechung wieder mit dem Chirurgen und endgültige Fixierung d. Termins.

    Ehrlich gesagt freue ich mich sogar auf die OP. Durch die erste bin ich ja jetzt Profi was die Prozedur angeht, Instant Oats sind bereits bestellt)))))). Ich habe vor, mehr oder weniger live zu berichten. Das Notebook wird dieses Mal also eingepackt!

    Einen negativen Punkt gibt es dann doch vorab. Meine Befürchtungen haben sich bestätigt, dass ich die erste Nacht wieder im Beobachtungsraum verbringen soll. Die Station wäre mir lieber gewesen. Da ist es nicht so langweilig.

    Modelle mache ich in 2 Wochen, d.h. Detailbesprechung ist dann Ende Juni. Ich halte euch auf dem Laufenden!
     
  2. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Vielen Dank für Deinen neuen Bericht zum Stand der Dinge, lieber @Heino,
    also ich werde bereits beim Lesen nervös:eek:.
    Die Bimax- OP ist kein Kinderspiel, es gab mal ein Forum, in dem es nur um OPs, ging,
    sei froh, dass Du da nie hineingeschnuppert hast.

    Dass Du Dich freust, es bald hinter Dich zu bringen, das kann ich allerdings gut verstehen.

    Ob Dir dann nach Live- Berichten sein wird, wenn Du dusselig von den ganzen starken Schmerzmitteln
    mit zugeschwollenem Gesicht in den Seilen hängst?

    Die Nacht im Beobachtungsraum ist schon sinnvoll:), jemand muss ja auf den wilden Bayern aufpassen,
    der sogleich nach einer heftigen OP der Welt einen Haxn ausreißen möchte -
    und Du wirst froh sein, dass es dort diese besonderen Flaschen gibt und Du gar nicht aufstehen darfst;).

    Auf Deine weiteren humorigen Beiträge bin ich schon gespannt, die Zeit saust sowieso dahin.

    Viele Grüße
    RM
     
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  3. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo @Heino

    schön zu sehen, dass es voran geht - auch wenn sich dem Ottonormal-Bürger sämtliche Zehennägel aufrollen bei der Vorstellung deiner OP, kann ich es gut nachvollziehen, dass du dich darauf "freust";)
    Ich hab auch eine OP (wenn auch nicht im Gesicht und rund um die Kauleiste) gerade hinter mir und war auch irgendwie froh das es losgehen konnte.
    Auch wenn niemand sich gerne auf den OP-Tisch legt - gut das es heute möglich ist und vor allem - das es adäquate Schmerzmittelchen gibt:D
    Letztere werden dir auch deinen Aufenthalt im Aufwachraum sicher schläfrig-erträglich halten....

    Ich denke du machst das genau richtig:
    Einfach die Situation an- , und mit Humor, doch nicht auf die leichte Schulter nehmen!
    Ich wünsch dir einen guten Verlauf der OP!
    Nimm uns mit auf diesem wirklich heftigen Ritt und weiter so !!

    LG
    Chris
     
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  4. Heino

    Heino Member

    So liebe Freunde,

    hier der versprochene Live Bericht. Ganz live ist er allerdings nicht. Wir schreiben heute Tag 2 post OP. Man möge mir die Verzögerung nachsehen.

    Aber der Reihe nach. Die Vorbereitung war die gleiche wie beim letzten Mal. Frische Abdrücke für den Chirurgen. Diverse Tests fürs Krankenhaus. Beim Chirurgen das Gespräch fällt kurz aus. Oben 3mm unten 4, wird alles ganz easy…für den Behandelnden :). Ich kann meine Fragen stellen, mir fällt aber nichts schlaues ein. Vielleicht wichtig für die die es noch vor sich haben und andere Berichte oder Ärzteseiten lesen. Bei mir wurde keine 3D Simulation, Scanning oder Ähnliches vorgenommen. Ich vermute mal, die Ärzte die sowas haben sind nicht so viele und das ganze kostet sicher extra, sonst rechnet sich’s ja nicht.
    Am Montag diese Woche dann zum Anästhesiegespräch und in die Station zum anmelden. Freitag morgen soll ich kommen.

    Donnerstag, 1 Tag vor der Op. Ich fahre vormittags zum Kieferorthopäden. Dort bekomme ich Außenbrackets, ohne Draht natürlich. Super, jetzt trage ich stereo Zahnspange. Den Rest des Tages nehme ich mir frei und fahre ins Freibad. Ich schlafe eh schon die ganze Woche schlecht, da möchte ich wenigstens heute noch entspannen.

    Tag 0 - der OP Tag.
    Anreise ist morgens. Ich komme ohne Stau durch und bin viel zu früh da. Dafür dieses Mal gleich ein Zimmer und sogar eins für mich allein. Wieder Glück gehabt. Irgendwann heißt es umziehen. Oho 2 Neuigkeiten. Dieses Mal wird noch ein Corona Test durchgeführt, obwohl ich erst einen gemacht habe. Jetzt wo nix mehr los ist werden die Regeln verschärft, naja. Und die 2. Neuerung. Dieses Mal darf ich die Unterhose anlassen. Letztes Mal gabs eine vom KH.
    Abfahrt zum Op. Dort angekommen ist Stau. Nachdem ich auf die OP Liege geklettert bin und die Eintrittsfragen richtig beantworten konnte schiebt man mich an ein ruhiges Plätzchen und baut einen Sichtschutz um mich herum. Und da liege ich dann erst mal. Ich bin eh schon nervös, jetzt werde ich noch nervöser und das wird sich gleich rächen. Ich habe schon Bedenken, die gehen jetzt zum Mittag, aber nach ein paar Minuten werde ich doch versorgt.
    Mittlerweile habe ich kalte Hände bekommen (Frauen kennen das, ich hab das auch öfter) und jetzt sieht man die Venen nicht mehr, weil sie so geschrumpft sind. Die Anästhesistin klopft ne ganze Weile bis sie sie wieder halbwegs in den Normalzustand gebracht hat. Aber der erste Stich sitzt. Dann gehts auch schon unter die Lampe und die Maske kommt. 3 x Sauerstoff einatmen und dann 3x Narkosegas aber so weit kommt man ja nicht. Daher zähle ich nur bis 2 und bin dann weg.

    Dieses Mal wache ich ganz behutsam auf. Dafür bin ich wieder in meinem Lieblingsraum, dem INTENSIV-AUFWACHRAUM.
    Mein Betteln hat nichts genutzt, der Chirurg hat seine Drohung wahr gemacht. Noch mal gehe ich da allerdings nicht rein. Das ist der reinste Horror.
    Ich sehe mich also um, ist glaube ich unwesentlich anders als der letzte, aber mit demselben Charme. 10 bis 20 Patienten, alle mit Vorhängen getrennt. Es herrscht ein Kommen und Gehen. Mir hat man die freudige Nachricht gleich mitgeteilt. Du darfst nicht auf Station und mit den anderen spielen. Du musst hier bleiben. Ich bin bedient. Es ist jetzt ca. 13 oder 14 Uhr. Es geht mir ganz gut. Schmerzen habe ich kaum und Abholung ist morgen um 7, also noch ca 17 Stunden. Ich kann mich kaum artikulieren, da der ganze Mund mit Gummis voll ist, öffnen geht also nicht. Ich verständige mich weitgehend mit Zeichensprache.
    Ich versuche ein wenig zu schlafen, aber der Raum ist genauso groß wie der Querschnitt durch die Patientenmasse. Hier sind sie alle, die „Hallo hallo Rufer“, die Dummschwätzer, die meinen sie sind die Alleinunterhalter und müssten den armen Schwestern noch unaufgefordert und lautstark Komplimente machen und was mich fast um den Verstand bringt, die Schnarcher. Einer davon schnarcht die ganze Nacht. Schlafen für mich nur in Etappen.

    Die Schwestern und Pfleger sind alle sehr nett. Hut ab. Ich könnte auf der Station keine 5 Minuten arbeiten. Einer verrät mir noch einen Trick. Da es ja keine Klingeln gibt, einfach ein Kabel von der Brust kurz lösen. Dann geht der Alarm los.

    So jetzt habe ich mir ein wenig den Frust von der Seele geschrieben aber ihr könnt euch vorstellen die Nacht war der Horror und ich habe den ganzen gestrigen Tag gebraucht um mich wieder zu erholen. In meinem persönlichen Rating ist also nicht wie bei vielen anderen Berichten Tag 2 post OP der schlimmste sondern definitiv Tag 0.

    Von Tag 1 und 2 schreibe ich später. Tag 2 ist heute und es geht mir schon viel besser.

    viele Grüße, Heino
     
  5. Heino

    Heino Member

    Tag 1 Post OP

    um kurz nach 7 wird endlich abgeholt. Auf dem Zimmer ist es himmlisch ruhig und ich kann meinen Schlaf nachholen. Tatsächlich schlafe ich auch den ganzen Tag und die ganze Nacht. Nur die Sportshow habe ich mir angesehen. Zum Essen gibts morgens Fertignahrung Erdbeer und Vanille, mittags und abends je 3 Suppen. Essen ist überhaupt eine Kunst. Die Gummis dürfen nicht entfernt werden. Die einzige Möglichkeit zu essen oder zu trinken ist über den Strohhalm. Ist anstrengend, geht aber. Nach dem Essen ausspülen mit einer extra Mundspülung. Die Pfleger in der Intensiv hatten Angst ich müsse mich übergeben und dann sind da ja die Gummis, also gab es dort nur Infusionen statt Getränke. Jetzt auf Station gibt es Wasser und Tee. Übergeben musste ich mich übrigens bisher noch nicht.
    Zu den Schmerzen. Die sind immer da, am ersten Tag noch stärker, aber sie sind aushaltbar. Außerdem bekommt man ohnehin schon Schmerzmittel, wenn man noch mehr möchte, kein Problem. Am ersten Tag ist außerdem die Luftröhre bzw. der ganze Hals stark gereizt. Ich hatte große Probleme beim Schlucken. Das gibt sich aber gegen Abend bzw. zum nächsten Tag.
    Die Nase fängt ständig an zu bluten oder ist zu und durch den Mund kann man ja nicht atmen. Also muss man schauen, dass man sich mit Nasenspray über Wasser hält.
    Die Schwellung. Wer noch keine GNE vorher hatte dürfte sich erschrecken. Für mich nichts Neues. Den Sumo Ringer im Spiegel habe ich schonmal gesehen. :). Drum heißt es kühlen. Eispacks gibts bei den Schwestern im Austausch rund um die Uhr. Morgens nach dem Aufstehen ist es am schlimmsten. Ab Tag 4 soll es besser werden und wurde es letztes Mal auch. Eine High Tech Kühlmaske wie ich sie in anderen Berichten gesehen habe gibt es hier nicht. Provinz halt, muss auch so gehen.

    Tag 2
    Der Morgen beginnt mit dem Runterkühlen der Schwellung. Optisch macht sich das kaum bemerkbar, aber es ist wohltuend. Ansonsten bin ich jetzt deutlich fitter und kann mir meine Besorgungen an der Wasser und Teebar alleine durchführen. Ich habe den Tag mit Fernsehen und Internet verbracht. Auf größere Spaziergänge hatte ich keine Lust.
    Beim Kühlen des rechten Kiefers schmerzt mir das Mittelohr. Die Schmerztablette nimmt aber auch diesen Schmerz. Ich werde das weiter beobachten.

    Tag 3 heute
    Ich beginne den Tag um halb 6 mit einer Dusche. Das war mal nötig. Die Schwellung schaut immer noch fürchterlich aus. Leider kann ich so auch nicht sehen, was sich verändert hat durch die OP. Gerade kam der Pfleger und brachte mir Antibiotika über den Tropf. Jetzt wird geklärt ob noch wer zur Visite kommt oder ich so nach Hause fahr. Ich freue mich schon. Zu Hause schläft man halt doch besser. Vermutlich soll ich am Freitag in die Praxis. Bis dahin bleiben die Gummis auf jeden Fall drin.
    Erster positiver Effekt heute. Die Nase blutet nicht mehr ständig.

    Ich bin schon gespannt was die Waage zu Hause spricht. Ich habe nämlich eine kleine Privatchallenge am Laufen. Gibt man bei Google „Crash Diät“ oder „schnell 10 Kilo abnehmen“ ein (möglichst kurz vor dem Urlaub ) so bekommt man gleich hunderte Ergebnisse, dass man das auf keinen Fall machen soll wegen Jojo Effekt, Stoffwechsel kaputt usw. Ich halte daher dagegen und behaupte „10 Kilo in 10 Tagen“ ist möglich. Ausgangsgewicht vor OP 96,3 kg bei 1,92 Größe. Da eh ein paar kg überflüssig sind soll es mir nur recht sein. Ich esse natürlich alle Suppen die ich bekomme, befürchte aber abnehmen werde ich so oder so.

    Bis später,
    Heino
     
  6. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo @Heino

    *SCHÜTTEL*

    Dein Bericht bereitet dem geneigten Leser Gänsehaut:rolleyes::confused:
    Du hast meinen Respekt.
    Ich hatte kürzlich das "Vergnügen" einer chirurgischen OP am Fuß und stelle mir mal vor, ähnliches im Gesicht.....autscho_O
    Der beschrieben Aufwachraum war mir zum Glück nur kurz vergönnt....ich habe ihn nicht vermisst.
    Für mich die absolute Horrorvorstellung - nicht durch den Mund atmen zu können - da bekomm ich direkt Schnappatmung.
    Dass einem bei all dem etwas der Appetit abhanden kommt und das ein oder andere Kilo schwindet ist wohl geschenkt.

    Ich finde es allerdings wirklich gut, dass du es schonungslos beschreibst auch und gerade weil es sicherlich kein Ponyhof ist, aber das auch das schaffbar ist und besser wird.
    Deine Positive Art das Ganze anzugehen finde ich großartig!

    Ich wünsche dir eine gute und komplikationsfreie Genesung

    LG Grüße
    Chris
     
    Zuletzt bearbeitet: 15 August 2022
  7. Heino

    Heino Member

    Hallo @Chris78

    kann ich mir vorstellen, dass andere OP's auch nicht viel besser sind. Mein Bedarf ist jedenfalls gedeckt, wobei 1 Mal darf ich noch. Dieses Mal werde ich jedoch irgendwen bestechen, dass er mich danach gleich auf Station bringt. ;)
    Ich verstehe natürlich schon, dass das alles zu meinem Besten war, wenn was passiert sind die Belegärzte nicht vor Ort wenns schnell gehen muss. Unschön war es dennoch.
    Nun zu ein paar positiven Dingen:

    TAG4
    Heute ist der 4. Tag post OP und es geht rasant aufwärts. Die Schwellung lässt nach. Man sieht es noch ordentlich, aber nicht mehr so schlimm wie gestern und vorgestern und es drückt auch nicht mehr so. Dafür färbt sich jetzt mein Hals gelb und das wandert wahrscheinlich noch weiter nach unten wie beim letzten Mal. Ansonsten geht es mir den Umständen entsprechend blendend. Ich nehme zwar die mitgegebenen Antibiotika und auch die Schmerztabletten, aber mehr deshalb weil ich nichts falsch machen will. Ich könnte auch ohne leben. Die Schmerzen sind absolut erträglich.

    Heute morgen auf der Waage: minus 2 KG. Das wird also nichts mehr mit den 10 KG in 10 Tagen. Komischerweise macht mir der Hunger nicht aus. Ich habe einfach keinen Appetit. Ich esse schon meine Suppen und Flüssiggerichte aber eher weil ich auf die Uhr schaue und denke "jetzt müsste ich mal wieder was essen".

    Insgesamt fühle ich mich auch wieder wesentlich fitter. Habe heute sogar schon die wichtigsten E-Mails gecheckt. Glücklich ist der, der nen Bürojob hat. Für körperliche Arbeiten fällt man sicher mind. 4 Wochen aus.

    Heute habe ich mal meinen Unterkiefer sowie mein Kinn und die Unterlippe gecheckt. Mir wurde prophezeit, die seien nach der OP leicht taub und es stimmt. Man merkt es nicht, so lange man die betreffenden Partien nicht berührt, fährt man mit der Hand darüber ist es in etwa so wie nach dem Zahnarzt wenn man ne Spritze bekommen hat. Das soll sich aber nach ein paar Wochen bessern. Im Moment stört es mich nicht.

    Freitag fahre ich in die Chirurgiepraxis zur 1. Nachkontrolle. Dort entscheidet sich dann auch wie lange die Gummis bleiben. Voraussichtlich nach 1-2 Wochen werden sie verringert so dass man dann wieder etwas mehr essen und auch wieder sprechen kann. Ich bin schon glücklich, dass mir dieses Mal die Dreherei erspart bleibt.

    Viele Grüße und bis später,
    Heino
     
  8. WS1

    WS1 Member

    Hallo Heiko,

    ich habe deinen Bericht gespannt verfolgt. Du meinst du hast noch eine OP vor dir? Das wäre ja schon echt heftig.

    Kurz zu mir: 32 Jahre. Wollte die Behandlung auch nicht mehr lange hinauszögern. Im Moment habe ich meine erste OP hinter mir mit einer GNE
    Die GNE-Spange kann nächste Woche endlich entfernt werden. Nach knapp 2 Monaten. Es ist ziemlich schnell gegangen bei mir. Freut mich aber natürlich :)

    Mir selbst steht dann noch die große OP bevor. Die du ja gerade gemacht hast. Deswegen wundert es mich, dass du ja jetzt noch eine OP brauchst.

    Dir weiterhin gute Besserung :)
     
  9. Heino

    Heino Member

    Hallo @WS1

    das ist korrekt. Das Metall kommt auch wieder raus und dafür gibts als Belohnung noch mal Hamsterbacken. Das macht auch jeder Chirurg anders, wie ich überhaupt feststelle, dass es große Unterschiede gibt bei den Behandlungskonzepten. Um mal ein paar auszuzählen:

    - sehr viele verschiedene Modelle der GNE Apperatur
    - verschiedene Ansätze, was den Zeitpunkt der GNE und Zahnspange betrifft (vorher, gleichzeitig, nur GNE und nur unten usw.)
    - BIMAX OP mit nachfolgendem Splint/ohne Splint, mit/ohne Gummis, Tragedauer Gummis, wie viele, stundenweise oder 24/7 usw.
    - Metallentfernung nach OP. Findet überhaupt eine statt ? Manche sollen/dürfen das ja lebenslang behalten. Wenn ja, wann? Nach 3, 6, 9 oder 12 Monaten ?

    Ist sicher alles auch je nach Patient und Vorgeschichte individuell. Grundsätzlich lassen sich aber verschiedene Grundkonzepte je Praxis feststellen. Meine Praxis z.B. entfernt das Metall nach der großen OP idR bereits nach 3 Monaten. Wahrscheinlich führen viele Wege nach Rom.

    So, noch ein kurzer Abriss der vergangenen Tage:
    Tag 5 ging es mir überhaupt nicht gut. Ich habe nachts sehr schlecht geschlafen, da ich nur in Rückenlage schlafen soll mit erhöhten Oberkörper und das ist für die ganze Nacht nicht wirklich geeignet. Den Schlaf musste ich mittags nachholen. Die Schwellung ging weiter zurück. Kühlen nur noch gelegentlich zur Schmerzlinderung und als Wohltat.
    Tag 6 ging wieder viel besser. So ist das die ganze Zeit ein auf und ab. Ich zwinge mich jetzt morgens zu frühstücken. Dann habe ich mehr Energie für den Tag. Die Schwellung ist nach 6 Tagen so, dass man wieder auf die Straße gehen kann. Ein Fremder wird nichts sehen. Ein Bekannter vielleicht schon aber man sieht nicht mehr aus wie ein Zombi. Die gelben Flecken kann man im Sommer schlecht verdecken. Im Herbst oder Winter könnte man mit einem Halstuch oder Rollkragenpulli oder ähnlichem arbeiten. Mir ist es egal.

    Tag 7 war wohl der interessanteste Tag. Die 1. Nachkontrolle stand auf dem Plan. Ich hatte große Hoffnungen in den Tag gesetzt. Leider ist nicht viel passiert. Die Gummis wurden entfernt, eine neue Röntgenaufnahme wurde gemacht und neue Gummis eingesetzt. Statt vorher 10 oder mehr Gummis sind es jetzt nur noch 5. Das bedeutet eine minimale Erleichterung, aber wirklich nur minimal. Fäden wurden nicht gezogen und Fäden habe ich jede Menge entdeckt. Nächste Nachkontrolle ist nächste Woche, aber bei einem Kollegen. Daher wird da auch kaum was passieren. Dann wieder die Woche drauf. Der größte Nachteil an der ganzen Sache ist das Sprechen. Im Moment versteht man mich kaum und es ist ultra anstrengend. Die Gummis halten den Mund permanent geschlossen. Ich spreche am Tag vielleicht 100 Wörter. Telefonieren mit Freunden oder beruflich kann man vergessen. Umgestellt auf E-Mail und SMS. Die Schmerzen im Kiefer sind auch noch da, vor allem auch dadurch, dass die Zähne die ganze Zeit aufeinander gepresst werden, aber das ist alles nicht so schlimm. Ich habe die Schmerzmittel vorerst abgesetzt weil ich kein Freund unnötiger Chemie bin und es ist wirklich zum aushalten, auch nachts.

    Wann sich das mit den Gummis bessert werden wir sehen. Ich darf sie jetzt immerhin zum Essen kurz rausnehmen, was ich aber noch nicht gemacht habe, da ich mir erst mal einen Plan zeichnen muss. Sie sind sehr kompliziert eingehängt und mit viel Spannung.

    Kleines Update noch zum Gewichtsverlust. Aktuell nach 8 Tagen minus 4 KG. Essen macht einfach keinen Spass und ist fast schon lästig.

    Melde mich wieder nächste Woche nach dem Termin. Vielleicht gibt es ja doch was neues. Ansonsten wird es wohl die Woche drauf werden. Die Fäden sollten ja zumindest raus.

    VG, Euer Heino
     
  10. WS1

    WS1 Member

    Hallo @Heino,

    danke für die schnelle Antwort. Ja ich hab da auch schon sehr viele Unterschiede festgestellt. Jeder Mensch ist einzigartig :)

    Dann muss ich beim nächsten Termin mal den KFO fragen, wie es bei mir dann mit der OP aussieht. Falls er darauf überhaupt eine Antwort hat.
    Da es ja bestimmt der Chirurg entscheiden wird.

    MFG
     
  11. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Servus @Heino,

    kann nur sagen: Respekt:).

    Schonungslose Schilderung der OP, der Unannehmlichkeiten dabei, der Qualen, der Einschränkungen
    ohne dabei jemals wehleidig zu wirken oder sich zu beklagen.

    Und dann noch mit einem so humorvollen Touch, dass einem die aufsteigende Gänsehaut:eek:
    doch nicht ganz so schlimm vorkommt und man es schafft, weiter zu lesen.

    Für uns Foristen, alle User und stille Mitleser gibst Du einen realistischen Einblick zum Thema OP.
    Das ist sehr wichtig, da es darüber nicht so viel zu finden gibt.

    An dieser Stelle möchte ich Dir herzlich für die eingestellten Beiträge danken
    und Dir problemlose Heilung wünschen.

    Insgeheim hoffe ich natürlich, dass Du uns auch danach, wenn Du so :D:D:D durchs Leben gehst,
    hier im Forum erhalten bleibst.

    Liebe Grüße
    RM
     
  12. Heino

    Heino Member

    Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Episode der Gruselshow!

    Morgen früh ist die OP genau 2 Wochen her. Es geht mir seit gestern wieder richtig gut. Ich schlafe wieder durch und habe nur noch kleinere Wehwehchen, insgesamt bin ich sehr zufrieden. Diese Woche war ich zur 2. Nachkontrolle. Ist groß nichts passiert. Fäden werden nächste Woche gezogen, also ca. 3 Wochen nach OP. Auf mein Gejammer hin wurde mir noch ein Gummi entnommen. Jetzt sind es nur noch 4 statt 5 und das ist ein Riesenunterschied. Jetzt kann ich zumindest halbwegs sprechen. Außerdem sind 4 Stück zum ein- und aushängen nicht so schwierig wie fünf.

    Da ihr ja alle Gruselgeschichten so liebt, hier eine weitere Episode...
    ...ich erwähnte bereits, dass der KFO kurz vor der OP Brackets bzw. an den sichtbaren Zähnen so weiße Knöpfe geklebt hat, genau eben für die Gummis. Die Schneidezähne oben und unten hat er jedoch ausgespart. Damit auch dort Gummis eingehängt werden können, also in der Front, wurden während der OP jeweis in den Kieferknochen oben und unten, also über/unter den Zähnen Schrauben reingedreht, insgesamt 4 Stück, je 2 oben und je 2 unten. In diese Schrauben sind auch jetzt noch zumindest einseitig Gummis drin, d.h. oben hängt er an der Schraube, unten an einem Knöpfchen, also diagonal. Die unteren Schrauben sind seit der 1. Nachkontrolle nutzlos. Sie haben ihren Zweck nur für die Zeit nach der OP bis zur Kontrolle erfüllt, als es noch richtig viele Gummis waren. Das sieht alles ziemlich schlimm aus, ist es aber nicht. Man merkt die Schrauben schon, aber nicht so sehr, dass man permanenten Schmerzen hätte. Schon eher merkt man, dass die Gummis durch den längeren Weg (eben nicht von Bracket zu Bracket sondern weiter höher bis unter die Oberlippe) mehr unter Spannung stehen. Das erste Mal einhängen habe ich es mit der Pinzette probiert und es hat lange gedauert. Also habe ich ein wenig recherchiert. Als Hobbyschrauber habe ich in meinem Werkzeugkasten so eine Zughilfe, die man braucht wenn man z.B. Auspufffedern an einem Motorrad befestigen will. Sowas gibts auch für die Zähne. Das sind so bunte Plastikhaken. Damit geht das Ein- und Aushängen kinderleicht. Findet ihr im großen Internetgeschäft. Kosten 5 EUR für 10 Stück. Äußerst praktisch, so hat man in jeder Tasche und Schublade eins.

    Dadurch ist mein Leben sehr viel einfacher geworden. Ich kann jetzt mehr Sachen essen, besser Zähne putzen und sollte tatsächlich mal ein sehr wichtiger Anruf sein, hänge ich für die 5 Minuten den straffesten Gummi aus, was aber höchstens 1 mal am Tag vorkommt.

    Mein Chirurg fragte mich diese Woche noch nach meiner Unterlippe. Scheinbar gibts da hin und wieder gröbere Taubheitsprobleme. Ich spüre sie aber als wenn nichts gewesen wäre. Nur das Kinn fühlt sich noch nicht vollständig normal an. Es ist schwer zu beschreiben, "taub" trifft es nicht ganz, "elektrisch geladen" schon eher.

    Ich denke, das gröbste ist überstanden. Die kleineren Probleme bestehen darin, dass ich auch ganz ohne Gummis den Mund nicht ganz aufmachen kann. Ich weiß nicht ob ich mich nicht traue oder ob es wirklich noch nicht geht. Es ist auf jeden Fall ungewohnt und ich möchte nichts vor dem nächsten Termin riskieren. Außerdem ist seit der neuen Kieferposition ein leichtes Lispeln wieder da. Liegt vermutlich an der Lingualspange. Hoffe das gibt sich wieder. Nächste Woche 2 Termine. Den ersten beim KFO. Mal sehen wie zufrieden er ist. Ich persönlich denke, es ist sehr sehr gut geworden. Den 2. dann wieder beim Chrirurgen. Fäden ziehen und vielleicht die Schrauben entfernen. Wir werden sehen.

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!
    Euer Heino
     
  13. MrsCatPower

    MrsCatPower Member

    Lieber @Heino,

    ich lese ebenfalls ganz gebannt dein Tagebuch und finde es toll, wie positiv du bist! Die detaillierten Berichte sind sicher sehr hilfreich für alle, die die OPs noch vor sich haben. Super, dass du kaum Taubheitsgefühle hast. Meine GNE ist jetzt mehr als zwei Jahre her und ich habe immer noch kaum Gefühl im Zahnfleisch im Oberkiefer und auch im Bereich unterhalb der Nase ist das Gefühl noch nicht vollständig wieder da (aber man gewöhnt sich ja an alles…)

    Ich bin gespannt, was dein KFO zum Ergebnis sagt!

    Ich wünsche dir weiterhin eine gute und möglichst schnelle Genesung!

    Viele Grüße!
     
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  14. Heino

    Heino Member

    Guten Morgen liebe Leidensgenossen,

    für alle die sich fragen, wie es nach einer Bimax OP weiter geht, hier ein kurzer Abriss der letzten 2 Wochen. Interessanterweise hört bei den Berichten, die ich im Internet gefunden habe, die Berichterstattung meist kurz nach der OP auf und wichtige Fragen, wie z.B. wie lange man die Gummis danach noch tragen muss, werden nirgens beantwortet. Daher übernehme ich diese Aufgabe.

    Ab Woche 3 nach OP war ich wieder im Büro. Mit Beginn der 3. Woche war auch die Schwellung so ziemlich vollständig verschwunden. Minimal ist sie vielleicht noch vorhanden. Arbeiten am Computer geht ohne Probleme.

    In den Wochen 3 und 4 hat man natürlich ständig Kontrolltermine sowohl beim Chirurgen als auch beim KFO. Letzterer hat die Gummis ein wenig umgehängt und die Anzahl wieder auf 5 erhöht. Drei davon waren immer noch in der Front und die Tragedauer beträgt 24/7 abzüglich Essenspausen. Das war nicht so schön, denn erstens sieht man damit aus wie Frankenstein (schlecht im Büro) und außerdem behindern sie, wenn auch nur leicht, beim Sprechen (ebenfalls schlecht im Büro) aber was tut man nicht alles für die Schönheit. Sicherlich kann man für wichtige Termine mal ne 1/2 Stunde Tragepause einlegen, was ich auch hin und wieder gemacht habe. Man soll die Gummis ja eh öfter wechseln, weil sie schnell ausleiern.

    Jetzt nach 4 1/2 Wochen wurden die Gummis umgehangen. Es sind jetzt wieder nur noch 4 und gespannt sind sie viel weiter hinten, so dass sie weniger behindern und auch fast nicht sichtbar sind. Das ist eine deutliche Erleichterung. Außerdem wurden die unteren Schrauben entfernt. Die oberen werden zwar gerade nicht genutzt, aber die sieht man eh nicht und daher bleiben sie vorerst als Reserve. Sie stören auch nicht so wie die unteren gestört haben.
    Mit der Nahrungsaufnahme geht es auch vorwärts. Auf Reis und Nudeln kann man m.E. ohne Probleme umsteigen.

    Insgesamt ist die Lage so, dass die Zähne alle in Reih und Glied stehen. Daher gibt es auch (voraussichtlich) keine Bogenwechsel o.ä. mehr. Aber der Biss, der jetzt zu 98% passt (laut KFO, ich als Laie wäre jetzt schon zufrieden) wird feingetunt und das passiert mit Gummis. D.h. mir werden die Gummis noch eine Weile erhalten bleiben. Wie lange kann ich nicht sagen, sicher noch ein paar Wochen, vielleicht auch Monate, vielleicht auch bis zum Schluß. So lange bleiben auch die Außenbrackets noch (Schneidezähne wie gesagt nicht beklebt), das vielleicht noch als Hinweis an alle Ligualspangenträger, die mit OP planen. Seit dem letzten Wechsel auf die hinteren Zähne kann ich ganz gut damit leben, auch wenn die Schmerzen am Tag des Wechsels nicht ohne waren. Am 2. Tag ging es aber schon wieder.

    Ansonsten ist sämtliches Taubheitsgefühl an Kinn und Unterlippe so gut wie verschwunden. Das hat der Chirurg wirklich sehr gut hinbekommen. Da sieht man, dass die Kompetenz des Chirurgen vor allen anderen Auswahlkriterien, wie z.B. örtliche Nähe stehen sollte.

    Voraussichtliche Restdauer bis zur endgültigen Landung = ca. 6 Monate. Am Anfang hat mich das Ende nie interessiert, es war ohnehin so weit weg und noch so viele Schritte zu gehen. Langsam fange ich an zu zählen.

    Allen ein schönes Wochenende!
     
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  15. WS1

    WS1 Member

    Moin @Heino,
    erstmal vielen Dank für deine Ausführlichen Berichte. Ich lese immer gespannt mit.
    Mir steht dann bald auch die Bimax OP bevor. Ein Thema beschäftigt mich im Moment extrem. Nach meiner GNE OP fallen mir die Haare verstärkt aus.
    Ich hatte gelesen, dass es wohl an der Narkose liegen kann. Wie sind da deine Erfahrungen?
    Allgemein habe ich alles gut vertragen und bin auch nach einem Tag aus dem Krankenhaus entlassen worden

    Mir stehen dann noch 2 OPs bevor. Ich bin ehrlich gesagt im Moment ziemlich in einem Tief, der KFO meint ohne eine OP wird es bei mir nichts.
    Ich weiß das ich es jetzt durchziehen muss, trotzdem beschäftigt es mich sehr wie es nach der großen Bimax OP sein wird.

    Hat sich deine Gesichtsform verändert? Bist du im Nachhinein froh es gemacht zu haben?

    Vielen Dank! Du hilfst mir sehr mit deinen Erfahrungen:)
     
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  16. Heino

    Heino Member

    Hi @WS1 ,

    Haarausfall habe ich keinen. Ich möchte hier keine Verschwörungstheorien befeuern, kenne allerdings aus meinem privaten Umfeld mehrere, die dieses Problem nach den Corona Impfungen festgestellt haben. Ob es damit zusammenhängt ist allerdings auch nicht bewiesen. Ich würde mal ein Blutbild machen lassen, bei dem möglichst auch der Hormonpegel gemessen wird. Kostet allerdings 100 € und zahlt die Kasse idR nicht.

    Wenn du die erste OP gut vertragen hast, verträgst du auch die zweite gut. Die erste Woche nach der OP ist halt etwas unangenehm, aber das kennst du ja. Ab der 2. geht es schon wieder leicht bergauf. Jede andere OP ist genauso unangenehm. Wäre jetzt für mich kein Grund das nicht machen zu lassen. Ich habe mich sogar drauf gefreut. Mein Biss war schon so weit offen, dass ich nichts richtig abbeißen konnte und durch die Aufbisse und nach der GNE OP war die Situation sogar noch schlimmer. Jetzt, nach der BIMAX OP ist alles wieder perfekt, bis auf die Feineinstellung eben, aber das wird auch noch. Von daher bin sehr froh, das endlich gemacht zu haben.
    Ich hätte es wohl schon Jahre früher durchgezogen, es ging aber aufgrund gewisser Lebensumstände nicht.

    Meine Gesichtsform hat sich geändert. Ich finde aber nicht so stark, dass einen z.B. niemanden mehr erkennt. Es ist einfach ingesamt harmonischer geworden. Darauf achtet ja auch der Chirurg und dafür ist er ja ausgebildet. Ich betrachte es als kleine Schönheits OP.

    Von daher: Wenn es notwendig ist, nur Mut! Ein paar Wochen später sind alle Schmerzen lange vergessen!

    Best, Heino

    P.S. Ich starte in 3 Wochen meine 3. und letzte OP. Noch vor Neujahr und ich freue mich drauf. Dann ist dieses Kapitel nämlich abgeschlossen und ich kann die Endbegradigung der Zähne in Ruhe zu Ende bringen.
     
    Chris78 und RM2017 gefällt dies.
  17. WS1

    WS1 Member

    Hey @Heino

    vielen Dank für deine schnelle Antwort. Also ersteres kann ich ausschließen. Ich hatte schon überlegt ob es vielleicht einfach daran liegt, dass ich nichts vernünftiges essen konnte. Und deswegen einige Vitamine oder sonstiges gefehlt haben. Ja das mit dem Blutbild werde ich wahrscheinlich machen. Mal schauen was dabei raus kommt.

    Im Moment hab ich auch Probleme beim abbeißen. Ich bin nächste Woche beim KFO. Werde ihn dann nochmal befragen wie es genau weiter geht.
    Ja bei der Gesichtsform geht es mir eher darum, dass alles wieder gerade wird :D Beim reden sieht man es bei mir schon, dass etwas nicht stimmt. Ich habe jetzt ein eigenes Tagebuch gestartet. Dor habe ich meine Diagnose hochgeladen. Falls jemand genau nachlesen möchte wie es bei mir aussieht.

    Danke dir! Und schonmal alles gute für die OP! Würde einiges dafür geben es schon hinter mir zu haben :)
     
  18. Heino

    Heino Member

    Liebe Mitlesende,

    lange habe ich überlegt, ob es sich lohnt über den letzten Teil der Reise zu berichten, da das Forum ja offenkundig bald schließt. Ich habe mich zu einem Kompromiss entschlossen. Ich berichte das Wichtigste in aller Kürze.

    Titel: Die langerwartete (vor)letzte OP im Schnelldurchlauf

    Ich habe es hinter mir, zumindest fast, aber dazu später mehr. Die Plattenentfernungs OP ist vorbei. Der Ablauf ist derselbe wie bei den letzten OPs. Vorbereitungsgespräche wie gehabt, am OP Tag morgens Anreise, umziehen, warten, los gehts mit Verspätung. Dieses Mal war ich kein bißchen nervös. Man gewöhnt sich scheinbar an alles. Dieses Mal kam ich in einem winzigen Aufwachraum zu mir mit vielleicht 4 oder 5 Patienten. Kaum war ich wieder unter den Lebenden kam auch schon eine mir bekannte Schwester meiner Station und tatsächlich holte sie mich ab und fuhr mich geradewegs auf mein Zimmer. Wow! Keine Nacht in der Intensiv. Schmerzen halten sich absolut in Grenzen. Das lief ja dieses Mal perfekt!
    Auf dem Zimmer schaut der Chirurg vorbei, hält ein kleines Schwätzchen, alles super gelaufen, wenn ich will kann ich morgen heim, was ich auch dankbar angenommen und umgesetzt habe.

    Fazit: Die 3. OP ist verglichen mit den ersten beiden harmlos. Die übliche Hamster Schwellung und die anderen Nebenwirkungen (blutende Nase, gereizter Rachen) hat man zwar trotzdem und die 1. Woche danach ist auch nicht viel mit einem anzufangen, dafür hat man kein störendes Implantat (1. OP) und keinen zusammengeschnürten Kiefer (2. OP) oder ähnliches. Essen und Trinken geht sofort, wenn auch nur püriertes. Ich war auch dieses Mal sofort wieder auf den Beinen, wo ich die Mal davor immer nur schlafen wollte. Genau 7 Tage nach der OP war ich wieder im Büro.
    Heute sind fast 14 Tage vorbei. Die Schwellung ist so gut wie weg. Schmerzen habe ich keine. Das Kinn ist wieder ein wenig elektrisiert, wird aber jeden Tag besser. Vergesst die ganzen Horrorgeschichten aus dem Internet über taube Gesichtshälften und abgetrennte Nerven und sucht einen Chirurgen, der erfahren ist. Dann wird alles gut.

    So die Überraschung zum Schluss. Bei mir sind zwar die ca. 20 Platten und Schrauben raus, dafür wurde aber aus gesamtästethischen Gründen mein Kinn ca. 1 cm versetzt und da sind jetzt 3 neue Schrauben drin. Eine davon kommt nächstes Jahr wieder raus, das ganze dann zwar in Narkose aber ohne Übernachtung, d.h. mehr oder weniger ambulant. Mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden. Der Biss nimmt durch die Elastics auch letzte Züge an. Die letzten Monate schaffe ich auch noch.

    Allen, die mich bisher in diesem Forum begleitet haben, sage ich vielen Dank für den regen Austausch. Allen die still mitgelesen haben und den Schritt überlegen, kann ich nur dazu raten, zumindest wenn die Fehlstellung wie bei mir nicht nur minimal ist. Der Komfortgewinn und das Ergebnis sind die kleinen Unannehmlichkeiten mehr als wert und nach den OPs erholt man sich so schnell wieder, dass man die Strapazen schnell vergessen hat.

    Allen eine gute Zeit und ein erfolgreiches neues Jahr mit schönen (oder noch schöneren) Zähnen!

    Heino!
     
    MrsCatPower gefällt dies.
  19. MrsCatPower

    MrsCatPower Member

    Lieber Heino,

    danke für dein Update und den Bericht über die dritte OP. Es hat mich sehr gefreut, zu lesen, dass alles so gut für dich verlaufen ist. Ich habe deine Beiträge in diesem Thread immer gern gelesen! Dir ebenfalls alles Gute und ein gesundes neues Jahr - und eine komplikationslose Entfernung der neuen Schrauben!

    Viele Grüsse!
     

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