Kassenmodell contra Damon Spange

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von La Steffi, 19 Februar 2016.

  1. La Steffi

    La Steffi New Member

    Hallo,

    mein Sohn soll nach etwa 2 Jahren lose Spange nun eine feste Spange bekommen.
    Kassenmodell oder Damon-Spange (1400,-) , zusätzlich Sabbagh-KLammern (240,-), auf Nachfrage kann man die auch ans Kassenmodell ranmachen.

    Ich habe schon hier im Forum geguckt, aber habe das Gefühl, keiner hat das Kassenmodell? Bzw. keine Vergleiche zwischen Kasse und Damon gefunden.

    Ich bin total im Zweifel, was das beste ist, mein Sohn hat wirklich einen fiesen Unterbiss, Überbiss und der Unterkiefer bzw. die Zähne bissen auf den Gaumen. Eine Kieferop ist trotz fester Spange lt. KFO nicht ausgeschlossen. Er sieht aber die Chance keine OP zu benötigen beim Damon-Modell größer.

    Also, was sagt ihr aufgrund dieser vagen Infos ;-) (Im Grund geht´s mir einfach um den direkten Vergleich Kasse/Damon-Modell. Wenn jemand da Infos hat, wäre ich schon glücklich.)

    LG, Steffi
     
  2. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Hallo,

    ich versuche mal einen Vergleich:
    Damon Vorteile:
    - kleinere Brackets
    - keine Gummis, sondern Schlösschen zur Haltung des Bogen
    - weniger Sitzzeiten beim KFO
    - seltenere Termin (theoretisch)
    - weniger Schmerzen durch dauerhaften Zug

    Nachteile:
    - scharfkantiger
    - teurer
    - wenn ein Schloss kaputt geht, muss das ganze Bracket ersetzt werden

    Kassenmodell Vorteil:
    - günstiger
    - rundere Brackets, deswegen nicht so aufgeriebene Schleimhäute
    - Flexible Ligaturgestaltung (Drahtligaturen bspw. können eine ähnliche Wirkung haben wie die Schlösser)
    - Ligaturen können ausgetauscht werden und es muss dann nicht gleich das Bracket gewechselt werden

    Nachteile:
    - größer
    - bei Gummiligaturen weniger Wirkungsdauer (darauf gehe ich gleich am besten noch mal ein)

    Für den KFO das Hauptargument ist immer die Führung des Brackets, deswegen gehe ich darauf noch mal etwas mehr ein. Die normalen Kassenbrackets werden meist mit Gummis fixiert, diese leiern sehr schnell aus - nach ein paar Tagen haben dich schon nicht mehr die benötigte Zugkraft mehr und der Bogen sitzt wieder lockerer. Bei Damonbrackets und den starren Schlössern kann das nicht passieren. Der Bogen sitzt immer relativ fest am Bracket und somit ist der Zug schonenender und die Schmerzen geringer. Das ganze kann bei Kassenbrackets durch Drahtligaturen auch erziehlt werden - zumindest ähnlich. Die Drahtligaturen leiern ebenfalls nicht aus und können somit einen stetigen Druck ausüben (verkürzte Behandlungsdauer). Allerdings machen die meisten KFOs Drahtligaturen nicht gerne, weil die zeitaufwändiger sind und es dem KFO oft zu teuer ist.

    Ich habe bestimmt noch etwas vergessen. Man möge mich ergänzen oder verbessern, wenn nötig :). Wenn Du sonst noch Fragen hast, gern.
     
  3. Arthur

    Arthur Member

    Hat der KFO begründet, warum bei dem Damon Bracket die OP wahrscheinlichkeit sinkt? Die auszuführenden Zahnbewegungen sollten mit beidem möglich sein (Man korrigiere mich wenn ich das falsch verstanden habe). Unterschiede gibt es eher in der Art der Kraftübertragung und dadurch evtl in der Behandlungsdauer.
    Ich selber trage die Kassenbrackets, weil mir ein paar Monate längere Behandlung (die mir als Möglichkeit damit in Aussicht gestellt wurden) die Mehrkosten nicht wert waren.
     
  4. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Dass es mit selbstligierende Brackets eher möglich sein soll eine OP zu vermeiden, wird oft behauptet. So eine richtige Begründung habe ich aber noch nie gefunden.

    Ich habe diesen Artikel gefunden, der sogar sagt, die gesamte Behandlungszeit würde sich auch nicht merklich verkürzen:

    http://www.zwp-online.info/de/fachg.../vor-und-nachteile-selbstlegierender-brackets

    Es ist halt immer schwierig das zu vergleichen, da eben viele Faktoren mit hineinspeielen und man nicht exakt den gleichen Patienten noch mal behandeln kann. Logisch fände ich es dennoch, wenn man den Aspekt der Gummis und des Ausleierns betrachtet. Wieviel das letztlich ist, ist halt fraglich.
     
  5. joda

    joda Well-Known Member

    Ich habe zwar keine Damon-Brackets, sondern die entsprechenden Modelle von Forestadent, was im Vergleich aber kaum Unterschiede machen sollte. Sie sind ebenfalls selbstligierend und bieten die angepriesene Slotführung. Was die Schlösschen angeht, ist das aber auch so eine Sache, denn die leiern mit der Zeit ebenfalls aus und schließen nicht mehr richtig. Als Konsequenz werden dann Drahtligaturen eingesetzt, will man nicht die Brackets tauschen. Auch mußte ich ähnlich oft zum KFO, wie zu Jugendzeiten mit den Standardbrackets, nämlich im Svhnitt alle 4 Wochen. Was diese Argumente angeht, ist das doch leider auch viel Marketing und Werbung. Ich kenne auch einige Leute aus dem Bekanntenkreis, die die Unterschiedlichen "Speedmodelle" hatten... Speed war eigentlich nur der Name, sonst hat es bei allen ähnlich lange gedauert. Das ist natürlich nur meine subjektive Meinung.
     
  6. La Steffi

    La Steffi New Member

    Hallo,

    oh, klasse! Danke ihr drei! Vor allem Dir, Trinity :D
    So toll aufgedröselt und verständlich, hat mir das noch keiner erklärt :)

    Wegen der OP - es ist nur ein "eventuell, versprechen kann er nichts". Ich glaube, es so verstanden zu haben, dass die Damon-Brackets individuell eingestellen werden können - mein Sohn hat ein wirklich krummes Gebiss! - und durch den schonenden aka gleichmäßigen Zug und die Feder (die den Unterkiefer nach vorn schieben) wäre das besser für das Ergebnis.
    Ich hoffe, ich habe das richtig wiedergegeben ...

    LG, Steffi
     

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