Erfahrungen rund um operative GNE gesucht

Ich stelle mich als neues Mitglied erst mal vor :

Ich bin 29 Jahre alt, w, und habe, seit ich denken kann, extrem unter der Fehlstellung meiner Zähne gelitten.
Leider hat sich dem niemand angenommen.
Als ich 20 war, war ich es leid und habe das selbst in Angriff genommen. Bis ich endlich zu einem KFO kam, der mir sagte, dass ich sehr wohl ein OP-Fall sei und die Kasse zahlt, war es ein langer Weg.

Kurzum - die OP zur GNE habe ich bereits hinter mir, 12 Tage ist sie nun her. Soweit alles wunderbar, keine Schmerzen, die Naht geht schön auf.
Jo. Alles tutti, sollte man meinen. Die Apparatur im Mund beeinträchtigt mich aber doch sehr. Seit 14 Tagen ist sie nun drin, ich kann leider immer noch nichts ausser Suppe essen und so langsam zermürbt mich das doch arg.
Deswegen hab ich nun mehrere Fragen:
1. wie lang musste die Apparatur bei euch tatsächlich verbleiben? Ich muss noch ein paar mal drehen, insgesamt viell. noch 4 Tage (wird engmaschig kontrolliert) Ich bete auf ein Wunder, dass meine Knochen schnell regenerieren... :/
2. wann konntet ihr endlich wieder normal essen, abbeißen? Bei mir passt halt auch nichts mehr aufeinander, dh ich habe keinen Berührungspunkt, an dem ich mal abbeißen kann
3. wie motiviert ihr euch? Ich habe mich im Grunde sehr auf diesen Schritt gefreut, auch hat es mich eine Menge Mut, Einbußen und viel mehr gekostet. Momentan bin ich aber in einem absoluten Loch. Klar, das Endergebnis zählt.
Wenn ich dann aber hier lese, dass eine GNE extrem rezidivanfällig ist, wird mir ganz anders. Das hat mir so niemand gesagt, weder KFO noch der Chirurg.

Ich hoffe sehr, ihr habt ein paar aufbauende Worte und ggf tolle Erfahrungsberichte für mich

 

Hallo Anglesbaby, kann zu GNE nichts sagen. Bei mir und wohl den meisten von uns gibts leider immer wieder ein emotionales Loch. Wenn der Biss nicht mehr stimmt, es weh tut oder weil ich endlich die Brackets und Drähte raus haben will.
Und dann wieder vergesse ich das wieder.....
Also, Kopf hoch und lass dir nicht so viel von anderen einreden...

 

Halle Anglesbaby,
ich hatte am 15.02.19 meine operative GNE. Drehen musste ich ziemlich lange. Mein OK musste 1 cm weiter gestellt werden, so dass zwischendurch auch die Hyrax gewechselt werden musste. Am Montag (21.05.19) wurde die feste Zahnspange eingesetzt und die Hyrax entfernt. Statt der Hyrax hab ich nun ein Gaumenbogen um die Weite zu stabilisieren. Mir wurde gesagt, dass der Knochen ein halbes Jahr braucht bis er wirklich stabil ist. Mit dem Gaumenbogen habe ich aber wieder mehr Platz im OK.

Normal essen ist relativ. Der Biss stimmt bei mir weniger wie vorher. Bei mir was es so, dass es vor dem OP im Krankenhaus ziemlich runtergespielt wurde. tatsächlich man der Chirug ein Tag nach der OP zu mir und sagte mir, dass ich eine Woche lang nur flüssig und weitere 8 Wochen nur Brei essen darf. Er empfahl mir hochkalorische Drinks um nicht zuviel Gewicht zu verlieren. Habe dann auch in der Zeit viele Smoothies, Milchshakes und Co. gemacht. Abends gab es immer Eis und Pudding. Nach 8 Wochen hab ich dann angefangen weichgekochtes zu essen. Kartoffeln, Gemüse. Nach und nach kommt immer mehr dazu. Hühnchen und Bratwurst geht jetzt. Weiches Brot ohne Rinde. Nach 12 Wochen konnte ich weiches wieder mit den Schneidezähnen abbeißen. Ich quetsche das Essen immer noch zu gut es geht zusammen, da nicht viel Kaufläche da ist.

Freu dich über kleine Fortschritte. Woche für Woche geht ein wenig mehr. Schau dir Vorher-nachher Bilder an. Ich hoffe auch, dass das Endergebnis stimmt. Manchmal verzweifel ich auch und möchte am liebsten nicht rausgehen. Dann gibt es auch wieder Tage da geht es super. Ich bin selbstständig mit Kosmetik und halte Beautyworkshops. Ich hab mich teilweise mega geschämt mit der riesen Lücke und der Aussprache und wollte gar nicht weitermachen. Aber die Frauen reagieren ziemlich easy und finden das sehr mutig. Die feste Spange fällt vielen gar nicht auf.

Ich wünsche dir viel Kraft. Erzähl mal wie es weiter geht.