7-jähriger Junge: FKO mit Headgear

Dieses Thema im Forum "Allgemeines Forum" wurde erstellt von eddie irvine, 24 Januar 2019.

  1. eddie irvine

    eddie irvine New Member

    Hallo,

    unser 7-jähriger Sohn hatten schon seit jeher einen starken Überbiss (momentan 12 mm).
    Dieser war sogar schon auf den Ultraschallbildern sichtbar ;)

    Nun waren wir bei einem KFO, der uns einen Heil- und Kostenplan erstellt hat.
    Beim Erstgespräch meinte er, dass er eine herausnehmbare Spange bräuchte, um den Überbiss zu verkleinern.
    Diese besteht aus zwei einzelnen Spangen für OK und UK die irgendwie vorne in der Mitte ineinander greifen.

    Er hat sehr gute Kritiken auf Jameda und macht auch einen kompetenten Eindruck.
    Auf meine Anmerkung hin, dass es einige KFO gäbe, die erst ab 11 Jahren eine Behandlung mit einer festen Spange für sinnvoll erachten, pflichtete er mir bei. Bei unserem Sohn sei es aber in seinen Augen schon jetzt erforderlich.

    Da der nachfolgende Patient abgesagt hatte, konnten wir auch schon direkt Abdrücke nehmen und Fotos machen. Mit fiel auch angenehm auf, dass der KFO auf Röntgenbilder verzichtete. Auf Nachfrage meinte er, dass dies in dem Alter noch nicht erforderlich sei und auch nicht seine Behandlung beeinflussen würde.
    Soweit hatte ich also einen positiven Eindruck, wenngleich der Arzt jetzt nicht gerade eine Plaudertasche ist.

    Gestern kam dann der Heil- und Kostenplan (siehe Anhang).

    Dort ist jetzt als "verwendete Geräte" FKO mit HG aufgeführt. Behandlungsdauer soll 1 Jahr sein.
    Ich bin jetzt etwas verwundert, da zuvor niemals der Terminus Headgear gefallen ist.

    Ist es normal, dass ihm die Behandlung mittels des Headgears erst im Nachhinein eingefallen ist?
    Braucht man für eine sinnvolle Untersuchung keine Röntgenbilder?

    Meine Frau war zuvor schon bei einer anderen KFO. Die meinte, er bräuchte zunächst mal im OK eine lose Spange zum Weiten, und danach käme noch eine Spange für den UK hinzu. Der andere Arzt meinte, dass momentan genug Platz im OK vorhanden sei, und dass man das nochmal schauen müsse, wenn weitere bleibende Zähne da wären.

    Ich bin etwas ratlos.
    Danke im Voraus für Eure Hilfe!
     

    Anhänge:

  2. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo,

    zunächst gibt es immer Indikationen, die einen so frühen Behandlungsstart rechtfertigen. Der Kiefer ist in dem Alter noch gut formbar und das Wachstum kann noch beeinflusst werden. Ob nun eine Verbreiterung notwendig ist, oder nicht, kann nur der KFO beurteilen. Auch unterscheiden sich die Behandlungsansätze von KFO zu KFO.

    Um einen Überbiss zubehandeln, gibt es diverse Apparaturen. Darunter sind lose und feste Geräte. Die Doppelvorschubplatte, die der KFO vermutlich im Gespräch meinte, ist eine davon. Aber auch ein FKO Gerät, wie z.B. ein Aktivator mit Headgear ist denkbar. Letzteres ist sicher etwas auffälliger. Die Sprache beeinträchtigen beide mehr oder weniger. Wurde über die tägliche Tragezeit gesprochen? Ansonsten würde ich einfach beim KFO nachfragen, was zum Einsatz kommen soll.

    Bzgl. Röntgenbildern finde ich das schon ungewöhnlich. Normalerweise werden Röntgenbilder gemacht, auch, um alles genau beurteilen zu können. Mit den neuen digitalen Geräten ist die Strahlenbelastung minimal. Allerdings kann man auch immer argumentieren, dass so wenig wie möglich geröntgt werden sollte. Auch darauf könntest Du Deinen KFO ansprechen. Er wird es sicher erklären, warum er nicht geröntgt hat.

    Es kann gut sein, dass er im ersten Gespräch ohne Modelle zu anderen Geräten tendiert hat, seine Meinung dann aber bei genauer Befundanalyse geändert hat. Allerdings schickt man den HKP nicht einfach raus, sondern bespricht ihn eigentlich vor Ort mit dem Patienten. Da das alles offenbar sehr schnell ging, frage ich mich, ob die Krankenkasse schon die Zustimmung gegeben hat?

    Gruß

    joda
     
  3. eddie irvine

    eddie irvine New Member

    Danke für die ausführliche Antwort.

    Ich habe jetzt mal beim KFO angerufen und nachgefragt.
    Anfangs soll unser Sohn wohl nur die Spange tragen, später kommt dann irgendwann das/der Headgear(?) dazu.
    Die Spange soll nachts und zuhause getragen werden. Wie lange das Headgear getragen werden soll, konnte die Dame mir nicht sagen.

    Ich habe den KFO bezüglich des Röntgens beim ersten Termin angesprochen.
    Er meinte, dass das in dem Alter wenig Sinn mache. Ein Röntgenbild würde seine Behandlung nicht beeinflussen, insofern sei diese jetzt nutzlos.
    Jetzt ginge es darum, den Ueberbiss zu verkleinern und die oberen Schneidezähne richtig zu stellen.
    Es wurden lediglich Fotos und ein Modell angefertigt.

    Später (falls er mal eine feste Spange bekommen sollte) seien Röntgenbilder aber sehr wichtig.

    Wenn man denn mal im Internet nachliest, dann wird oft davon gesprochen, dass ein Headgear heute nicht mehr nötig sei.
    Wobei unser Sohn mit 12 mm ja auch schon einen großen Überbiss hat, oder?

    Kann eine KFO durch falsche Behandlung mit einer herausnehmbaren Spange denn viel "kaputt" machen?

    Dank im Voraus!
     
  4. joda

    joda Well-Known Member

    Gerne.

    Das klingt doch gut und plausibel. Es ist richtig, dass es modernere Apparaturen, als den Headgear gibt, die weniger auffällig und teils sogar mitarbeitsunabhängig sind. Gerade Jugendliche werden bei Tragezeiten von mehr als 12 Stunden pro Tag Probleme haben, auf die Tragezeit zu kommen, wenn sie ihn verständlicherweise nicht in der Öffentlichkeit tragen wollen. Dennoch ist ein Headgear sehr effektiv, laut Aussage der meisten Träger relativ komfortabel und zudem auch günstig. Bei einem 7 jährigem Kind sehe ich eher weniger Probleme bei Headgear.

    Im Prinzip kann man mit jeder Art von Spange auch Schäden anrichten. Immerhin werden Zähne bewegt oder Strukturen verändert. Aber hier ist es wie so oft, man muss da einfach dem KFO vertrauen. Wenn Du Dich gut beraten und aufgehoben fühlst, dann sollte das passen. Eines ist auch klar, bei 12mm Überbiss, was schon recht viel ist, sollte etwas getan werden und das Mittel der Wahl heißt eben Headgear mit loser Spange. Sollte die Breite massiv fehlen, kann man das bis ins Teenageralter auch noch relativ unproblematisch korrigieren. Wenn Dein Sohn den Headgear eine Zeit lang getragen hat, wird sich gut zeigen, was die nächsten Schritte sind.
     
  5. Ich kenne einen mit Headgear. Ich habe beim Anblick immer die Befürchtung das Kind fällt hin und die Zähne werden damit rausgerissen :eek:
     
  6. eddie irvine

    eddie irvine New Member

    Den Headgear müssen die Kinder ja nur nachts anziehen...
     

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