Kombinierte Zahnspangen-Behandlung mit 41?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines Forum" wurde erstellt von Allegra, 2 Januar 2019.

  1. Allegra

    Allegra New Member

    Hallo zusammen,

    wer von Euch hat bereits eine kombinierte Zahnspangen-Behandlung mit Dysgnathie OP hinter sich und wie waren Eure Erfahrungen? Bzw. gibt es jemand, der sich im Erwachsenenalter auch für diesen Eingriff entschieden hat und wenn ja, warum bzw. wenn nein, warum nicht.

    Bin leider immer noch unentschlossen, ob ich es machen lassen soll. Mein Unterkiefer liegt etwa 5 mm weit zurück und der KFO sagt - eigentlich ist es schon der zweite Gutachter - er kann nicht wirklich etwas für mich tun, wenn ich die OP nicht mache. Hatte als Kind und Jugendliche nur eine lockere Zahnspange mit Headgear und Bionator für den Oberkiefer, aber Unterkiefer wurde irgendwie nicht mitbehandelt oder war damals bereits zu spät bzw. Behandlung wegen großer Schmerzen jede Nacht abgebrochen. Jetzt habe ich den Salat... habe erblich bedingt einen Deckbiss.

    War deshalb auch schon beim Kieferchirurgen, der auch meinte, dass man die Kieferstellung nur mit einer OP hinbekommen kann, aber was ich gut fand, beide haben mich zu nichts gedrängt, da es weitreichende Entscheidung ist. Vorsorglich und weil notwendig, habe ich mir letzten Sommer meine Weisheitszähne entfernen lassen unter Narkose, was gar nicht so schlimm war. Aber ich bin immer noch am überlegen, nicht wegen der Spange und nicht wegen der Kosten, aber wegen der Risiken (Schrauben, Titan im Mund, dann wieder OP) und wegen der Schmerzen. Der Kieferchirurg meint, er würde mir einen Splint oder wie das Ding heißt einsetzen wegen der Fixierung der beiden Kiefer. Kennt das jemand?

    Dann auch die Dauer: Die Spangentherapie dauert ja auch noch mal mind. 1 - 1,5 Jahre bevor operiert werden kann und dann noch mal ein halbes Jahr bis alles fertig ist.

    Ich würde die Therapie auch u.a. wegen späterem Zahnersatz machen, weil ich es mir komisch vorstelle, wenn ich z.B. für den Oberkiefer Kronen brauche und die Zähne im Vergleich zum Unterkiefer dann noch weiter vorstehen.

    Was meint Ihr dazu bzw. was waren Eure Beweggründe? Gesundheitliche Motive gibt es bei mir nur hinsichtlich Nackenverspannung, aber das kann auch vom normalen Bürojob kommen und Schlafen mit geöffnetem Mund, manchmal wache ich auf und schnappe nach Luft, aber eher seltener hinsichtlich Schlafapnoe - sollte man ja auch mitbedenken. Ich will es nicht bereuen in einigen Jahren, es nicht gemacht zu haben.

    Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

    Viele Grüße
    Allegra
     
  2. Allegra

    Allegra New Member

    Wow, vielen Dank für die zahlreichen Antworten auf meinen Beitrag. Nicht mal der Admin selbst scheint mit mir in Kontakt treten zu wollen. Vielleicht schreibt mir mal jemand, was an meiner Fragestellung so abschreckend oder langweilig ist :) Wenn ich jemanden oder die Nettiquette verletzte haben sollte, tut es mir leid.
     
  3. Dr_No

    Dr_No Member

    Nichts davon, vielleicht fragen sich nur viele - wie ich auch - was der Sinn der Frage ist. Absolution kann dir keiner erteilen und medizisch scheint die Frage ja geklärt zu sein.
     
  4. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo Allegra!

    Du stellst leider sehr spezielle Fragen...

    … und wendest Dich direkt an Betroffenen. Da User mit dem beschriebenen Problem hier die Ausnahme sind und auch der Admin/die Moderatoren nicht betroffen sind, kam bisher auch keine Antwort.

    Ich versuche aber trotzdem mal etwas zusammen zu fassen.

    Du beschreibst hier zwei Fehlstellungen. Einmal den Überbiss mit 5 mm und einmal den Deckbiss. Beide haben zunächst nichts unmittelbar miteinander zu tun und sind nicht abhängig voneinander, sondern können auch einzeln auftreten.

    Das ist eine etwas abenteuerliche Begründung. Was hat das mit Zahnersatz zu tun? Zum einen weisst Du doch überhaupt nicht, ob Du den Zahnersatz jemals im entsprechenden Frontzahnbereich benötigst und zum anderen würde durch gut gemachte Kronen doch nichts an dem Überbiss verändert. Kronen kommen auf zuvor beschliffene Zähne und gleichen den realen Zähnen.... Im Gegenteil, man kann dadurch die Stufe ggf. zumindest optisch sogar noch reduzieren.

    Du beantwortest Dir die Frage hier doch selber. Wenn Du keine Beschwerden hast und aktuell nicht zwingend unter der Optik leidest, dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum Du einen so gravierenden Eingriff in Erwägung ziehst. Sind Spätfolgen zu erwarten bzw. hat ein Zahnarzt dazu mal etwas gesagt? Passt die Okklusion ansonsten? Durch den Überbiss unterstelle ich mal, dass Du nicht deckbissbedingt an die Hinterseite der oberen Schneidezähne beißt und diese dadurch schädigst. Der Überbiss ist mit 5 mm sogar so klein, dass er bei Jugendlichen noch nicht einmal in die KIG-Stufe fällt, in der die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Was erwartest Du wirklich von dem Eingriff, der neben den erheblichen Gefahren wie z.B. der Verletzung von Nerven mit daraus resultierenden Lähmungen auch immer das Risiko hat, dass es hinterher eben nicht wirklich zusammen passt? Ich bin kein Freund von Kieferoperationen, die nicht zwingend nötig sind. Und so, wie Du es schreibst, scheint sie auch bei Dir nicht zwingend nötig zu sein. Ich würde an Deiner Stelle nochmal ernsthaft nachdenken, ob es die Strapazen, die Risiken, die Kosten und das zu erwartende Ergebnis wert sind. Wie sieht eigentlich der Krankenkassengutachter die Sache? Es wird zwar immer gesagt, dass kombinierte Behandlungen bezahlt werden, aber auch hier muss die medizinische Notwendigkeit gegeben sein.

    Gruß

    joda
     
  5. Allegra

    Allegra New Member

    Hey danke Yoda für deine Antwort.

    Ist zwar schon ein Weilchen her, aber trotzdem ein Zwischenstand. Hab mich für den kombinierten Eingriff entschieden. Nachdem ich bereits 2018 eine Weisheitszahn OP in Vollnarkose (impaktiert) hatte, die sehr gut verlaufen ist (auch im Unterkiefer), war für mich die Sache klar. Habe mir das sehr gut überlegt, war auch bei 2 KFOs zuvor aber alle meinten in ihren Gutachten, dass sie eine Begradigung der Zähne bzw. Harmonisierung des Bisses nur mit einer kombinierten Therapie durchführen können. Beide sehr bodenständig.

    Die Frage wegen des Zahnersatzes: Habe vergessen zu erwähnen, dass meine Frontzähne (aus welchen Gründen auch immer) seit dem Durchbruch in der Kindheit Schmelzdefekte haben. Es mussten teilweise wenn auch unauffällige Füllungen gesetzt werden. Erbtechnisch leider nicht der Burner (s. Vater, hatte da auch und denselben Biss). Das bedeutet, ich wünsche mir ohnehin Keramik-Zahnersatz im Oberkiefer und werde das auf jeden Fall noch machen lassen, zumal die Zähne ja mit der Zeit auch nicht besser bzw. heller werden. D.h. ein Bleaching wäre im IST-Zustand nicht durchführbar. Füllungen müssten regelmäßig ausgetauscht werden, schädlich für die Zahnsubstanz.

    Meine Überzeugung ist, dass Zahnkronen im Oberkiefer bei einem vorhandenen Überbiss nicht gut aussehen, ohne ggf. auch den Unterkiefer machen zu lassen, um beide Kiefer in ein optisches Gleichgewicht zu bringen.

    Aber das eigentlich Wichtige: Der Überbiss ist stark vorhanden, deshalb wurde die OP auch von der Kasse genehmigt. Es fällt jetzt mit zunehmender OP, in dem beide Kiefer geformt werden noch mehr auf. Unterkiefer zurück und Oberkiefer nach vorne. Man hat meine Zähne früher beim Lachen kaum gesehen, weil sie stark nach innen geneigt waren, um die Stufe zu kompensieren. Jetzt fühle ich mich wesentlich wohler und selbstbewusster.

    Außerdem konnte man die Stufe im Profil sehr gut wahrnehmen. Ich hatte deswegen mein ganzes Leben lang Komplexe. Das sagt sich von außen immer so einfach "mach es nicht" ,wenn man selbst nicht drin steckt und mit dieser Disharmonie rumlaufen muss, die man auf Fotos im Spiegel sieht und auch spürt. Beide Kiefer passen einfach nicht zusammen, weil der untere zu weit hinten liegt. Das hat teilweise auch Apnoe erzeugt und Kieferknirschen. Kurz: Es gab viele Gründe für diese Entscheidung.

    Habe die OP noch vor mir. Aber oben ist bereits der letzte Bogen drin und bis jetzt alles gut.

    Viele Grüße
    Allegra
     
  6. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Liebe @Allegra !

    Ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dich zu dieser Behandlung entschlossen hast und sie durchziehst.

    Es zählt nicht, was die anderen sagen, es zählt, wie man sich fühlt und was man empfindet.

    Ich hörte öfter "warum ich mir das antue", dabei bin ich letztendlich ohne OP zu einem guten Ergebnis gekommen, zu einem Kompromiss, mit dem ich gut leben kann. (Bin deutlich älter als Du und zum 2. Mal in KFO- Behandlung gewesen.)

    Bei den Kronen muss ich @joda aber Recht geben, sie "stehen nicht weiter vor" als die Originalzähne.

    Ich habe nur seitlich welche, die wurden nach den Abdrücken exakt nachgebaut.

    Mein Rat an Dich: Gönne Dir nach der OP und der Spangenzeit eine Pause, lass alles setzen, bevor Dir dann der Zahnarzt den "letzten Schliff" verpasst.

    Ich ließ mir gleich anschließend Mahlzahn- Kronen tauschen, weil so der Biss noch verbessert werden konnte, die vielen Sessions waren mir dann zu viele auf einmal.

    Wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg, keine Komplikationen und möglichst wenig Schmerzen.

    Wäre schön, hier wieder von Dir zu lesen (in kürzeren Abständen;)).

    GLG RM
     
    marsie gefällt dies.

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